Ulmbach + - Städte und Dörfer(Ko)

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Ulmbach +

Ulmbach vom sächsischen Satzung aus gesehen
Ulmbach +

1686 - 1950er Jahre
(Jilmova)

Der Name Ulmbach rührt wahrscheinlich daher, weil an dem Bach Ulmen standen. Über die ersten Ansiedlungen von Ulmbach berichtet keine Chronik. Nach geschichtlicher Überlieferung dürfte das Vorhandensein von Steinen in den "Glasbergen"  Ansiedler herangezogen haben, welche die Glasbereitung betrieben. Die ersten Ansiedler standen im Dienste eines Unternehmers, der die Gegend ausroden und urbar machen ließ. Sie mußten die genannten Steine graben und verarbeiten. Noch heute findet man, besonders am hinteren Glasberg, tiefe Mulden und den Eingang zu einem Schacht.
Im Jahre 1686 zur Herrschaft Komotau gehörig, wurde Ulmbach später vom Besitzer des Gutes Schönlind übernommen. Auf dieses "Gütl" beruhte die Braugerechtigkeit und das Recht zur Schnapsbrennerei. An der Stelle des Schulgartens befanden sich die Kellereien.
Der Ort lag 17 km von Komotau entfernt, an der gegen Satzung ansteigenden Nordseite des Erzgebirges, unmittelbar an der sächsischen Grenze. Die Gemarkung umfaßte 400 ha; der Ort hatte 22 Häuser. Alle Einwohner waren deutsch und katholisch.Ulmbach war eine selbständige Gemeinde und nach Sebastiansberg eingepfarrt.
Anhöhen waren der Vordere und Hintere Glasberg. Das einzige Tal ist das Pockautal. In die Pockau mündet das im Ortsgebiet entspringende Mühlbachl. Die Pockau fließt Richtung Sachsen.Die rauhe Witterung, im Sommer heftige Gewitter, im Winter 1 bis 4 m Schnee, ließ nur Kartoffel, Dorschen, Kraut und etwas Hafer wachsen.Die Verkehrswege waren die Bezirksstraßen nach Sebastiansberg, Preßnitz und das benachbarte Sachsen. Die Eisenbahnstationen nach Krima oder Reizenhain waren je über eine Stunde Fußweg entfernt.
Das Post- und Telegrafenamt war in Sebastiansberg.Ursprünglich gingen die Kinder nach Reizenhain in die Schule. Während der Wintermonate mußte ein Lehrer, wegen der ungeheuren Schneefälle oftmals verhindert, dreimal wöchentlich, wechselnd in verschiedenen Wohnungen, unterrichten. Erst 1877 wurde mit Hilfe einer Subvention vom Bezirksschulamt die Schule errichtet.
Auf dem Kirchenweg nach Sebastiansberg steht im Wald ein einfacher Stein zum Gedächtnis, daß hier ein Pascher von einem Finanzwachangstellten erschossen wurde. Etwas weiter gegen Sachsen ereignete sich ein  umgekehrter Zwischenfall. Hier befindet sich ein Feldkreuz.

Einwohner 1939: 116
Ansichtskarte oben: Das Haus links war die gemeinsame Zolleinahme. Vor 1918 war es deutsch und von böhmischer Seite von k.u.k. Monarchie. Die linke Seite beherbergte die Wohnung und den Dachboden des sächsischen Zolleinnehmers, die rechte Haushälfte die des k.u.k. Einnehmers. Die Grenzbrücke ist zu erkennen. Der Teich im Vordergrund gehörte zur ehemaligen Brettschneiderei Kreher. Das Bild unten rechts ist mein Elternhaus, das Gasthaus "Zur Quelle". In diesem Haus wurde ich geboren. Ich mußte von dort  im Februar 1946 mit meiner 66jährigen Mutter fliehen.
Gasthaus "Zur Quelle", Nahaufnahme von der Grenzbrücke aus

Ulmbach: Der untere Ortsteil und ein Teil vom sächsischen Satzung von der Preßnitzer Straße aus
Vorn rechts Straße nach Preßnitz, gerade in Richtung Reizenhain und Sebastiansberg und nach links zur Grenze nach Sachsen
Gastraum vom Gasthaus "Zur Quelle"

Im Jahre 1950 waren von Ulmbach nur noch dieses Häuflein Häuser übrig geblieben.
Der übrige Ort wurde wegen seiner Grenznähe abgerissen. Sie sehen den Rest vom "Deutschen Haus", dahinter das Wohnhaus mit Stall und Scheune.
Blick vom Hirtstein nach Ulmbach und "Paßberg" links im Hintergrund, damals noch mit Kirche
Links die Schule von Ulmbach, Mitte das Spritzenhaus, rechts Gasthof "Deutsches Haus"
Gasthof "Deutsches Haus", das Anwesen von Familie Schaarschmidt.
 
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