Es ist eine alte Tradition: Wird ein Förster gewaltsam getötet, erhält er einen Gedenkstein. In der Regel sind die Ermordten Opfer von Wildschützen und- dieben. In unserem Falle aber wurden im Jahre 1945 gleich vier Förster aus der Forstdirektion Rothenhaus des Prinzen zu Hohenlohe- Langenburg, aus Natschung, Kallich und Neuhaus ermordet.
Die Mörder waren keine Wilddiebe, sondern Angehörige der tschechischen Svoboda- Armee, die plündernd und raubend durch unsere Dörfer zogen. Sie wurden Opfer eines maßlosen Hasses.
Leider war es 55 Jahre nicht möglich, diesen Förstern ein ehrendes Gedenken durch einen Gedenkstein zu würdigen. Erwin Siegert, aus Natschung stammend, hatte bereits im Jahre 1999 den Gedenk- Obelisken bei Rübenau- Obernatschung gestiftet. Am 27.4.2000 ließ Erwin Siegert in Rübenau am "Ontoeck" einen weiteren Gedenkstein zu Ehren der vier Forstangestellten errichten.
Es waren dies Revierförster Anton Reichenauer (50J.) aus Natschung. Er wurde im Wald bei Bernau gequält und erschossen.
Forstwart Franz Weinelt (60J.) aus Natschung, am 12.6.1945 im Wald bei Heinrichsdorf erschossen.
Ingenieuranwärter Reinhold Hüttisch (23J.) , Sohn des Revierförsters Ernst Hüttisch am 23.10.1945 unweit des Forsthauses Neuhaus erschossen.
Forstwart Josef Magauzeck aus Kallich wurde im Konzentrationslager "Glashütte" in Komotau ermordet.
Mit dem Gedenkstein soll der Morde, gleichzeitig aber auch der beruflichen Erfolge gedacht werden. Generationen dieser Forstleuten haben große Verdienste um den heimatlichen Wald, der Erwerbsquelle vieler Menschen, erworben. Sie haben mitgewirkt, daß die Wälder der Forstdirektion Rothenhaus hervorragend bewirtschaftet wurden. Sie haben den Erzgebirgskamm waldbaulich mitgestaltet. Diese Leistungen wurden nach 1946 durch radikale Abholzung und durch die schädlichen Abgase des Braunkohlereviers zunichte gemacht. Viele Heimatfreunde kennen die Mondlandschaften des mittleren Erzgebirges.
Edwin Siegert, der Stifter des Gedenksteines war selbst Forsteleve bei Revierförster Ernst Hüttisch. Er brachte es nach der Vertreibung bis zum Oberförster. Seine Gedanken gehen oftmals in unsere Heimat und ihren schönen Wäldern.
Möge der Wanderer an der Stelle des Denkmales seinen Blick ins Böhmische Land richten und betend der Verstorbenen gedenken.