Prahn +
1281 - 1981
(Brany)
Auch bei Prahn hat Otto Rummer, unser bewährter Ortsbetreuer, wieder ein Zeugnis von unserer alten Heimat abgelegt. Wenn man sich die Namen der Bewohner ansieht, erkennt man, daß alles deutsch war und nie ein Tscheche hier gewohnt haben mag.
Der Ort lag zu beiden Seiten des Saubaches und bestand aus den Ortsteilen Prahn und Prenzig, 6 km von Komotau entfernt und wurde von den Straßen Kralupp- Priesen - Saaz, sowie der Straße Sporitz- Prahn- Liebschitz beidseitig berührt. Das milde Klima ermöglichte eine gute Bodenbewirtschaftung mit vorwiegend Gerste, Futterrübe, Hopfen und Futterkräutern. Auch die Viehzucht hat man erfolgreich betrieben. Als Bergbau war der Marien- Kohleschacht eine Erwerbsquelle.
Die Dreifaltigkeitssäule aus Prahn steht heute in Liebotitz, Kreis Kaaden
Der Friedhof lag zwischen Retschitz und Naschau. Prahn war auch nach Retschitz eingeschult. Der Meierhof gehörte zu Hagensdorf- Brunnersdorf.
Anfänglich war Prahn ein Gut. Ursprünglich kam Schatzlabe de Bran 1281 vor, der die Übernahme durch den Deutschen Ritterorden bezeugte. Die wechselnden Besitzer waren die Herrschaft Komotau und die Herren von Weitmühl, ab 1571 die Lobkowitze, danach die Krone, ab 1606 Leonhard von Steinbach und schließlich die Herrschaft Brunnersdorf.
Im Ort war ein Meierhof, der zur Domäne Hagensdorf gehörte. Der Verwalter war Johann Haudeck von Prenzig. Im Ort bestand ein Armenhaus mit Krankenstube.
Das Kleingewerbe war mit 2 Schmieden, 1 Schuhmacher, 1 Tischler, 2 Krämer und 2 gastwirtschaften vertreten. das grundbuch beginnt mit dem Jahre 1584.
Vom Hochwasser wurde Prahn besonders in den Jahren 1881 bedrängt, am schlimmsten im September 1896, wo durch Regen und Hagelschlag der Bach bis zu 2 m stieg und verheerend in alle Häuser gedrungen war.
Der Ort wurde dem Braunkohlebergbau geopfert.
Einwohner 1939: 347