Sadschitz
(Zajecice)
Fünf Kilometer von Komotau und drei Kilometer von Görkau entfernt, lag in der Braunkohleebene Sadschitz. Das Gebiet grenzte an die Gebiete von Görkau, Udwitz, Pößwitz, Ukkern, Wurzmes und Kaitz. Die Bewässerung besorgten die Udwitzer Teiche und der kleine Gemeindeteich. Sadschitz war ursprünglich ein Gut, welches 1590 dem Herren Niklas, Lang von Langenhart gehörte.
Die Einwohner lebten von Ackerbau und Viehzucht. Angebaut wurden Weizen, Gerste, Korn, Hafer, Kartoffeln, Hülsenfrüchte, Heu, Futterkräuter und Rüben. Die Rinderzucht war beträchtlich. Außer der Straße von Görkau und dem hinter der Südseite des Ortes verlaufenden Schienenstrang der Teplitz- Außiger Eisenbahn bestanden mehrere Fuß- und Fahrwege.
Als Ortsfeiertag galt der 13. Juni (Antonitag), an dem eine Prozession bis zum ersten Wegkreuz nach Görkau ging. In der Mitte des Ortes stand eine im Jahre 1806 erbaute Kapelle mit einer von der Teplitz- Außiger Eisenbahndirektion gestifteten Stahlgußglocke. Eingeschult und eingepfarrt war Sadschitz nach Görkau. Innerhalb des Ortsgebietes gab es eine erdigsalinische Eisenquelle, genannt "Karolinenbrunnen". Das Wasser konnte zwar nicht getrunken werden, wurde aber im Badehaus verwendet.
Auch von Gewittern und Wassereinsturz, von Brand und Einquartierung preußischer Soldaten in den Jahren 1852 bis 1886 wurde der Ort heimgesucht. Jedoch bezahlten die Preußen korrekt ihre Einquartierungskosten.
Sadschitz besaß eine salinische Eisenquelle, die auch Karolinenquelle genannt wurde. Zum Trinken war die Quelle aber wenig schmackhaft. Sie wurde aber zu warmen Bädern genutzt. Im Badehaus soll es neun Kabinen gegeben haben. Eine kleine Kapelle mit schönen Anlagen grenzten an das Badehaus. Das Wasser kam aus der Udwitzer Gegend, denn als dort ein neuer Schacht eingerichtet wurde, blieb das warme Wasser aus und der Badebetrieb wurde in Udwitz eingestellt. Das Gebäude stand noch bis zur Vertreibung. Es wurde zeitweilig noch als Arbeiterunterkunft für die Arbeiter des Meierhofes genutzt.
Anmerkung des Webmasters: Bei der Datei "Alaunsee" wird berichtet, daß vor dem Auflassen des Alaunbergwerkes im Jahre 1777 ein Stollen nach Sadschitz gebohrt wurde um die Wassermassen zur Biela abzuleiten.
Einwohner 1939: 206
Ortsbetreuer:
Anni Bähr
Großvaterweg 13
38889 Blankenburg
Telefon: 0 39 44 - 36 44 30