Eidlitz - Städte und Dörfer

Sudetendeutscher Heimatkreis Komotau
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Eidlitz

B-G
Eidlitz
(1295 - heute)
(Udlice)
Aus der Chronik von Eidlitz von Ortsbetreuer
Heribert Teibl und aus der Ortsbeschreibung von Walter Kult


Im Atlas finden Sie Eidlitz zwischen dem dem 50.° 26' und dem 50.° 27' nördlicher Breite und dem 13.°27' und dem 13.° 28' östlicher Länge von Greenwich.
Drei Kilometer von Komotau entfernt, liegt zu beiden Seiten des Assigbaches und des in ihn fließenden vom Michanitzer Grund kommenden "wilden Bachl`s" die Stadt Eidlitz   Ein Mühlgraben versorgte die Eidlitzer Mühlen mit Wasser. Klares Quellwasser entspringt neben dem Steinweg, nahe der "Vogelmühle". In der Badeanstalt des Hermann Schlenzig fanden Kranke Heilung durch die dort radioaktive und eisenhaltige Quelle. Im Norden von des Gemeindegebietes erhebt sich der "Eidlitzer Busch " mit seinem 348 Metern der höchste Punkt unseres Katasters.Von hier aus führt der Katasterrand über den 352 Meter hohen Pößwitzer Berg, der "Alten Meißner Straße" entlang zum mischwaldbestandenen "Lichenhof" mit seinen 348 Metern, dann nach Südwesten bis zum Eidlitzer Friedhofseck führend und von dort der Friedhofstraße und der Pritschapler Straße entlang bis zur "Schwarzen Brücke".
Von hier aus führt die Katastergrenze über den Assigbach zur tiefsten Stelle des Katasters mit 272 Metern. Sie führt dann an der Prager Straße in nördliche Richtung bis zu Eidlitzer Wasserhäusel, geht über die"Vogelmühle" am Assigbach entlang bis zur Einmündung des Komotauer Mühlgrabens. An den Häusern des sog. "Stachelbeerdörfels" an der Komotauer Straße vorbei führt nun die Gemeindegrenze um Michanitz zum Westrand des Eidlitzer Busches bis zur Kreuzung hinterm Busch.
Prinz Constantin zu Hohenlohe- Langenburg, letzter Herr von Schloß Eidlitz
Der Ort ist von der Kreisstadt Komotau über eine direkte Strasse oder über die Prager Strasse erreichbar. Zu Fuß kam man bis 1945 über den sog. "Steinweg" oder am plätschernden Assigbach entlang, der sog. "Flöz" in unser Städtchen. Nach Norden führt ein einsamer Weg durch saftige Wiesen nach Michanitz, das nach dem 2. Weltkrieg in einer Pinge (Doline) des Juliusschachtes versunken ist. Etwas östlicher davon kommt man auf einer Strasse, den schönen Eichenwald des Eidlitzer Busches streifend nach Udwitz, Görkau und Pößwitz. Pritschapl und der gesamte Assigbachgrund sind über eine Straße und über einen Weg, den "Anger" zu erreichen. Nach Tschern und nach Trauschkowitz führen jeweils eine Straße über die Prager Straße und zwei Wege. In westliche Richtung führt quer durch die Felder ein uralter Weg, der sog. "Judensteig" nach Kaaden a.d.Eger. Diesen Weg mußten früher die Juden benützen, solange ihnen das Betreten der einzelnen Ortschaften untersagt war.
Bemerkenswerte Gebäude waren die romanische Kirche zur heiligen Kreuzerhöhung, die bereits 1295 als Pfarrkirche erwähnt wird. Dieses Gotteshaus erhielt 1672 barocke Formen. Daneben steht das  Schulhaus (1594) die Pfarrei, das herrschaftliche Schloß mit Meierhof und am Marktplatz das Rathaus.
Das Schloß, von einfallenden Truppen gebrandschatzt (1620), wurde 1695 wieder hergestellt. Das Rathaus wurde nach einem Brand 1740 neu errichtet.
Die ältesten bekannten Besitzer waren die Herren von Schönburg noch bis ins 14. Jahrhundert. Danach wechselten die Besitzer, wie Johann v. Lobkowitz, der seinem Markt Eidlitz 1469 den königlichen Freibrief erwirkte. Nach dem Verkauf der Popelinschen Herrschaft brachte Adam Hrzan v. Haras das Städtchen Eidlitz in seinen Besitz. Danach waren die Inhaber Ferdinand und sein Bruder Karl- Ernst Maximilian, nach ihnen Graf Sigismund Valentin, Adam Fürst von Lichtenstein (1707) Heinrich Fürst von Auersberg (1724) , Carl Alexander von Rothenhaun (1777) und Gabriela Marie v. Buquoy (1809). Unter Anargk v. Waldenberg wurde Eidlitz 1395 mit Privilegien zum Markt erhoben. Als Stadt hatte 1581 Kaiser Rudolf die Privilegien bestätigt.
Das Stadtwappen zeigt einen blauen Schild mit einfachem goldenen Kreuz, an dessen linkem Arm ein grüner Lorbeerkranz hing. Im Jahre 1591 wurde die Stadt Eidlitz durch Georg Popel von Lobkowitz verpflichtet , dem neu errichteten Collegium der Jesuiten in Komotau in halbjährlichen Raten einen Betrag von 342 Schock, 18 Groschen und 3 Pfennig abzuführen. 1645 bestanden zwei Bräuhäuser.
Im Mittelalter bestand eine starke Judengemeinde. Hier erlernte Matthäus Aurogallus Goldhahn die hebräische Sprache, die er dann als Professor in Wittenberg lehrte.
Im Jahre 1809 zählte Eidlitz 1427 Seelen, worunter 597 Juden waren. Bereits 1848 fiel das Schutzverhältnis von Rothenhaus weg. Statt des Magistrates trat eine freie Gemeindeverwaltung ins Leben. In politischen und gerichtlichen Angelegenheiten blieb Eidlitz stets bei den Komotauer Behörden. 1845 wurde bei Eidlitz die Allee auf der Straße nach Tschern und Trauschkowitz gepflanzt. 1856 wurde die Zuckerfabrik erbaut.
Berühmte Einwohner waren Johann Pöschmann, Arzt (in der Prager Vierteljahresschrift für praktische Medizin), Anton Ferdinand Drexler (österreichische National- Enzyklopädie) und Franz Vogel, k.k. Hofgarten Inspektor in Laxenburg.
Förderverein Mittleres Erzgebirge Komotauer Land e. V.
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