Quinauwallfahrt, das gibt es wieder. Am 1. Juli 2007, dem Vortag zum Fest "Mariä Heimsuchung" fanden sich in unserem Quinau etwa achtzig deutsche Wallfahrer ein. Unser Komotauer Pfarrer Karl Brünnler aus Olbernhau hatte dazu eingeladen. Zur Organisation der Wallfahrt hatte massgeblich auch Jürgen Schmidt, Radeberg, ein Landsmann aus Ojes beigetragen.Jürgen Schmidt hat ein Liederheft für Quinau konzipiert, das neben der Schubertmesse auch zahlreiche Marienlieder enthält. Besonders erfreulich, dass neben den Texten auch die Original- Noten aus der alten Zeit verwendet wurden.
Das Kreuz am unteren Ende der Aussentreppe war festlich mit Feldblumen geschmückt. Im Häuschen rechts neben der Kirche verkaufte man Ansichtskarten, Heiligenbildchen und kleine Imbisse.
Die Feier begann um 14:15 Uhr mit dem freudenreichen Rosenkranz. Zum Beginn sang die Gemeinde das allseits bekannte Quinauer Wallfahrtslied "Milde Königin gedenke..." nach der Original- Melodie aus Pfarrer Schwalb´s Gesangbuch. Das zweite Rosenkranz- Gesetz enthält den Bericht vom Feste Mariä Heimsuchung "Den Du o Jungfrau zu Elisabeth getragen hast." Danach wurde das Lied
"Glorwürd´ge Königin..." nach alter Melodie gesungen.
Das feierliche Hochamt zelebrierten drei Priester aus Sachsen und ein Priester aus Komotau. Ein Diakon assistierte. Erhebend der Gesang der Schubert- Messe
"Wohin soll ich mich wenden,
wenn Gram und Schmerz mich drücken ?
Zu dir, zu dir o Vater komm ich in Freud und Leiden.
Du spendest ja die Freuden, du heilest jeden Schmerz."
Der Prediger erinnerte an die Sehnsucht der Heimatvertriebenen nach Böhmen, ihrer Heimat. Die Vertreiber hatten bei ihrem sündhaften Tun uns gerade mal "das Taschentuch zum Weinen zugestanden".
Zum Abschluß wurde die Madonna vom Hochaltar zum linken Seitenaltar feierlich übertragen. Dort richtete man an die Gottesmutter die Marienrufe. Die Gemeinde antwortete: "Maria, wir rufen zu Dir" und "Muttergottes, wir rufen zu Dir".
Und es floss so manche Träne.
Nach der erhebenden Feier sammelten sich noch die Gläubigen zu Verehrung. Jeder konnte einzeln seine Bitten still an Maria vortragen. Viele berührten dabei auch das Festgewand der Gottesmutter um deren Kraft mit nach Hause zu nehmen.
Jeder Einzelne trug seine Bitten vor
Pfarrer Karl Brünnler, Komotau/ Olbernhau, inmitten von Wallfahrern
Rund um der Kirche und unten an der Wiese fanden sich die Besucher zu Gesprächen zusammen. Pfarrer Brünnler gesellte sich zu seinen Pfarrkindern, die mit mehreren Autos von Olbernhau gekommen waren. Sicherlich wird Quinau für seine Pfarrgemeinde ein Wallfahrtsort bleiben.