15:30 Uhr Fahrt bzw. Marsch zur Hutbergwarte
20:00 Kollegenabend der ehemaligen Komotauer Gymnasiasten in den Städtischen Parksälen.
Schulische Feste
Alljährlich wurden vom September bis Jahresende in der Oberdorfer Turnhalle vom Ehepaar Mühlsiegel Tanzstunden abgehalten. Um den Nikolaustag fand der sog. Nikoloball statt, zu dem auch die Schüler der anderen Lehranstalten eingeladen waren. Zum Abschlußball erschienen die "Damen" erstmals im langen Ballkleid. Der "Herr" hatte seine Dame mit Droschke oder Taxi abzuholen und wieder nach Hause zu bringen.
Zur Maturaprüfung erschienen die Schüler im Smoking, die Schülerinnen im "kleinen Schwarzen". Nach bestandener Prüfung wurde das Abschlußfoto gemacht. Die Krönung war der Maturaball, bei dem die Lehrerschaft und die Eltern anwesend waren. Im Juni fand das Schulsportfest statt. Es war hauptsächlich ein Wettkampf der Leichtathletik. Die Krönung war ein Handballspiel zweier Oberklassen aus Brüx und Komotau.
Am 5.1.1938 starb der langjährige und verdienstvolle Direktor Dr. phil. Alfred Herr. An seinem Begräbnis nahmen nicht nur Lehrer und Schüler "seiner" Schule teil
Die ganze Stadt verabschiedete sich in tiefer Trauer von ihm.
Sehr männlich und sehr elegant. Machte uns die schwierige Materie der Mathematik und Physik schmackhaft durch Lebensphilosophie: "Schön werd mer erst durch Studium" und erläuterte wissenschaftliche Probleme durch bildhafte Gleichnisse.
Oberschule für Jungen 1938- 45
Nach dem Anschluß an das Großdeutsche Reich wurden alle Schulen neu organisiert. Aus der Matura wurde das Abitur, Freihandzeichnen hieß fortan Kunsterziehung, Singen Musik und Turnen Leibeserziehung.
Anstelle der bisher gelehrten Gabelsberger Stenografie trat die Einheitskurzschrift. Anstelle der bisher 5 Schulnoten gab es jetzt 6. Die Betragensnote wurde von einer Charakterbeschreibung ersetzt.
Die Zahl Wochenstunden betrug 30- 32. Eine Unterrichtsstunde dauerte 45 Minuten. Es wurde nur vormittags unterrichtet. Nur Religion und Kurzschrift wurde gelegentlich nachmittags gegeben.
Anstelle des Schulsportfestes trat das Bannsportfest der Hitlerjugend.
Staatliche und politische Feiertage wurden von der Partei und ihren Organisationen durchgeführt. Erscheinen war Pflicht.
Bedingt durch den 2. Weltkrieg wurden die Schüler zum Dienst bei der Flak herangezogen. Neben dem Dienst an der Waffe fand auch noch Unterricht statt, der aber Ende 1944 ganz eingestellt wurde.
Nach 1945
Nach Kriegsende gab es für die Deutschen keinen Unterricht mehr. Alle deutschen Schulen wurden geschlossen und nach einer gewissen Zeit als tschechische Schulen wieder eröffnet.
Das alte Gymnasium ist heute Museum. In einer Sonderausstellung über den Werdegang der Schule wurde ausdrücklich darauf verwiesen, daß das Alte Gymnasium eine deutsche Schule war.