Der Staatsbahn- Gleisanschluß kam vom Komotauer Hauptbahnhof. Er folgte bis zur Straßenüberführung in der Kaadner Straße der Gebirgsbahn nach Weipert/ Reizenhain und verließ diese dann in weitem Linksbogen.Der Elsa- Schacht wurde bereits in den zwanziger Jahren elektrifiziert, bei der Raffaeli Grube vollzog sich die Förderung bis in die dreißiger Jahre noch mit Dampf. Wohl aus diesem Grunde "fällte" man etwa 1936 den großen Schornstein der Raffaeli Grube, was viele Schaulustige anlockte.
Dipl. Bergingenieur Rudolf Kristl fotografierte den Elsa- Schacht in der hl. Nacht 1928. Fallende Schneeflocken künden von der Weihnacht. Das hell erleuchtete Kesselhaus zeigt an, daß untertage gerade die Mettenschicht gefahren wurde.
Belegschaftsmitglieder beider Schächte aus Deutsch Kralupp und Körbitz, aber auch die aus den umliegenden Dörfern, erinnern sich gerne an ihre einstigen Arbeitsstätten und ihrer Betriebsleiter. Sie alle waren eine große Familie, gleichgültig, ob sie als Hauer, Zimmermann unter Tage, oder als "Rampenmann", Werkstätter oder "Beamter in der Kanzlei", ihren Dienst taten.
Im Jahre 1945, am 24. August, wurde das tschechische KZ Glashütte in Komotau aufgelöst.. Die damaligen Lagerinsassen kamen daraufhin zur Rafaeligrube in die Rafaelehalle. Dieses Zwangsarbeiterlager wurde ein Jahr später, am 31. August 1946, aufgehoben. Insgesamt 106 deutsche Personen, darunter 12 Frauen, wurden dann in das Zwangsarbeiterlager Strimitz bei Brüx gebracht. Die übrigen wurden zur Evakuierung ins Poldihüttenlager nach Komotau überstellt.
Heute erinnern nicht einmal mehr Ruinen an die beiden Schächte. Letztendlich obsiegte der Braunkohle- Tagebau. In den 60er Jahren fielen die Stadt Deutsch Kralupp und die Dörfer Körbitz, Hagensdorf, Sosau, Naschau, Prahn, Prenzig, Liebisch und Retschitz der Abrißbirne zum Opfer. Heute klafft ein riesiges Erdloch, wo einst eine blühende Landschaft war.