Begrüßung durch die Heimatkreisbetreuerin Hedwig Gemmrig
Liebe Landsleute, verehrte Gäste,
herzlich willkommen im Namen des Heimatkreises Komotau im Hotel Rangau, wo wir Komotauer uns zum 33. Bundestreffen eingefunden haben. Wie den meisten bekannt, ist unsere bisherige Unterkunft „der Frankenhof‘“ wegen der Belegung mit jungen Asylanten für uns nicht mehr verfügbar.
Liebe Heimatfreunde, verehrte Gäste,
seien Sie alle herzlich begrüßt. Besonders begrüßte ich unsere Gäste aus unserer Patenstadt Erlangen. Die Ehre gibt uns Frau Bürgermeisterin Susanne Lender-Cassens und unser Patenschaftsbeauftragter Herr Peter Steger. Ebenso aus Erlangen Karin Günther, die Chefin Erlanger Foto-Amateure, eine Komotauerin.
Ich begrüße weitere Gäste: Herrn Christoph Lippert, Geschäftsführer der Sudetendeutschen Landsmannschaft München, das Filmteam Supernova mit Louisa Diederichs, Justus Haufe, Moderator Horst Wagner und Alice Hlavackova. Geschäftsführerin vom BGZ Komotau, sowie Herrn Museumsdirektor Stanislav Ded mit Gattin aus Komotau.
Und ich begrüße ganz besonders unseren Heimatpfarrer Karl Brünnler. Mit ihm waren wir heute Vormittag an unserer Gedenkstätte und haben der Opfer und der Verstorbenen gedacht. Allen, die am Gedenken dabei gewesen sind, sage ich Danke für ihre Teilnahme.
Liebe Freunde, liebe Gäste, wir sudetendeutsche Komotauer treffen uns alle zwei Jahre in Erlangen in unserer Patenstadt. Wir kommen aus allen Himmelrichtungen, aus nah und fern. Einst kamen wir als Kinder mit den Eltern und Großeltern und lernten Erlangen in seiner Vielfalt kennen.
Im Jahre 1951 hat die Stadt Erlangen die Patenschaft für die aus der Heimat vertriebenen Komotauer übernommen. Erlangen war eine der ersten Städte in Deutschland, die Patenstadt wurde und dies gleich zweimal: für uns Komotauer und für Brüx. Wir sind den damaligen Stadtvätern von Erlangen unter Bürgermeister Michael Poeschke für dieses beherzte Eintreten noch heute überaus dankbar.
In diesem Jahr blicken wir auf 65 Jahre währende Patenschaft voller Dank zurück. Mit Oberbürgermeister Dr. Florian Janik ist eine neue Generation angetreten und leitet fortan die Geschicke der Stadt. Er hat die Patenschaft bestätigt. Darüber freuen wir uns außerordentlich. Das bedeutet, wir sind weiterhin mit Erlangen patenschaftlich verbunden. Eine Verbundenheit, die weit in die Vergangenheit zurückreicht, als 1877 ein aus dem Heimatkreis Komotau stammender Professor an der Universität in Erlangen gelehrt hat und Ehrenbürger wurde.
Gehen wir heute durch Erlangen, so finden wir Komotauer Spuren: Unser Mahnmal in der Sieglitzhofer Straße, die Blumenuhr in der Schuhstraße die Komotauer- und die Görkauer Straße und es fährt ein Komotauer Bus durch die Stadt.
Wir Komotauer wollen auch weiterhin ein Teil der Stadtgeschichte von Erlangen sein, wie einst die Hugenotten. Erlangen kann die deutsche Geschichte Komotauers bewahren, denn sie hat stattgefunden. Belegt durch tausende Landsleute, die ein heimatliches Gastrecht für ihre Zusammenkünfte erhielten und gerne nach Erlangen gekommen sind. Und im Besonderen durch die Komotauer Heimatstube mit ihrem Kulturgut und Dokumentationen. Leider sucht die Heimatstube und das Archiv zurzeit ein neues zuhause, weil der Frankenhof renoviert wird. Wir sind sicher, dass geeignete Räume gefunden werden.
Liebe Landsleute, werte Gäste, Vergangenheit und Zukunft - dazwischen liegt das Heute – Unser persönliches heute.
Unsere Gegenwart verändert sich. Es sind 70 Jahre nach der Vertreibung vergangen und die Zeugen aus der Erlebnisgeneration werden weniger. Wir nehmen die Veränderung wahr, die Zäune zwischen Deutschen und Tschechen verschwinden mehr und mehr und die Annäherung vollzieht sich auch durch den Kontakt Nichtvertriebener problemloser.
So haben die beiden Oberbürgermeister von Erlangen Dr .Florian Janik und Daniel Cerny aus Komotau sich gegenseitig besucht und im Sinne gutnachbarschaftlicher Beziehung und im Sinne eines friedfertigen Europas gehandelt. Sie haben im letzten Jahr Gedenkworte am Komotauer Ehrenmal in Erlangen gesprochen. In diesem Jahr besuchten sie gemeinsam den Friedhof in Komotau und unsere „Gedenkstätte 9. Juni 1945 „in Deutschneudorf. Dieses würdigen wir ausdrücklich.
Wir nehmen auch gerne zur Kenntnis, dass wir ehemalige Bewohner jetzt als deutschsprechende Mitbürger bezeichnet werden und uns Anerkennung für Errungenschaften Komotaus zuerkannt werden. Und wir begrüßen die Erhaltung deutschen Kulturgutes und die Initiative, das Interesse der jetzigen Jugendlichen Komotaus für die Geschichte der Stadt zu wecken.
Liebe Landsleute, sicher werden Sie bei unserem heutigen Treffen die musikalische Umrahmung vermissen. Die Rücksicht auf andere Veranstaltungen im Hotel hat uns zu einem leiseren Programm bewogen. Wir sind in Gedanken und im Herzen trotzdem bei unserem Heimatsänger- und Dichter Anton Günther. Er versteht unsere Seelen und Herzen auf heimatliche Weise zu berühren, denn er war und ist unser Botschafter des Erzgebirges mit über 100 Liedern und Gedichten. Ich möchte mit seinen Worten schließen: „ Vergaß dei Haamit net“. Vergiss Deine Heimat nicht.
Ich wünsche uns allen schöne Stunden in Erlangen.