Prenzig +
PL-Pr
Prenzig +
1440 -1981
(Branzciky)
Der Ort lag zu am Ufer des Saubaches und zwischen der Kralupp- Priesener Straße. Prenzig war mit Prahn gemeindlich eng verbunden.
Ursprünglich gehörte das Dorf zum Kloster Grünhain in Meißen. Danach ging es an Bohuslaw Felix von Lobkowitz und Hassenstein über, wurde aber 1563-1565 nach Hagensdorf verpfändet. Über Popel von Lobkowitz, Kaiser Rudolf, der es 1606 an Leonard von Steinbach verkaufte, wurden 1671 die Martinize Besitzer. Seit 1683 gehörte Prenzig zur Herrschaft Hagensdorf.
In der Nähe von Prenzig fand man alte Heidengräber mit Skelettüberresten, Urnen und Bronzegegenständen.
Beitrag von Zdena Binterova, Übersetzung von Gerhard Stübiger
Prenzig ein Bestandteil der Gemeinde Prahn, lag auf einem mäßigen Hang zwischen der Straße, die von Deutsch - Kralupp nach Prahn führte, 1 km OSO von Prahn und etwa 6 km südlich von Komotau. Die Seehöhe betrug rund 290 m. Durch die Ortsmitte führte die Straße nach Liebisch.
Der hiesige Landstrich gehörte schon im 14. Jahrhundert dem Kloster Grünhain in Sachsen. Das erste bekannte Schriftstück über die Existenz des Ortes, stammt aber erst aus dem Jahre 1440. Es ist nicht bekannt wie und wann Prenzig an die Fictums von Egerberg kam, aber sicher ist, dass „Branczik" als Teil der Mitgift Annas von Fictum in den Besitz Bohuslaus Felix von Lobkowitz auf Hassenstein kam.
Als ein weiterer der Lobkowitze. Georg Popel, seinen ganzen Besitz verlor, weil er im Jahre 1593 beim Kaiser in Ungnade fiel, kam auch Prenzig zur königlichen Kammer. Diese verkaufte es dem Linhart von Steinbach. Damals lebten dort 8 Untertanen.
Nach der Schlacht am Weißen Berge wurde das den Steinbachs alles konfisziert und das Dorf Prenzig wurde wieder Besitz der königlichen Kammer, die es im Jahre 1626 dem Florian Dietrich von Saar / Ždár überließ. Im Jahre 1671 kaufte Prenzig Jaroslav Borita von Martinic und schloss es ebenfalls an seine Hagensdorfer Herrschaft an. Die Einwohnerzahl war hier gering und erst 1794 spricht man von 11 Häusern und 41 Einwohnern. Auch von einer Mühle am Saubach in einer Einöde östlich vom Dorfe ist die Rede. Am Dorfe stand auch ein Ziegelofen.
Zu Ende der 70. Jahre des vergangenen Jahrhunderts wurde in Prenzig durch den Londoner Unternehmer J. R. Eaton das Kohlenwerk Pankratz angelegt. Er hatte zwei 20 - 30 m tiefe Schächte abgeteuft, in denen ein zwar mächtiges, aber minderwertiges Kohlenflöz abgebaut wurde. Der Schacht wurde deshalb nach kurzer Zeit wieder aufgegeben.
Auch in der 1. Republik war Prenzig nur ein kleines Dorf - ein Gutshof, ein paar Häuser und nichts weiter. Die Eisenbahn führte parallel zum Ort, so dass es zur Eisenbahnstation für die Einwohner nur cca 200 m war.
Im Jahre 1930 gab es in Prenzig 12 tschechische Einwohner.
Nach der Vertreibung der deutschen Einwohner kamen 50 neue Ansiedler in den Ort, unter Ihnen war 1 Familie von Wolynientschechen.
Ebenso wie Prahn so war auch Prenzig durch häufiges Hochwasser betroffen. Das Wasser überschwemmte Keller, Höfe und auch den neuen Hühnerstall. Zurzeit als über die Auflösung von Prenzig wegen des Herannahens der Abbaufront des Tagebaues verhandelt wurde, lebten im Dorf nur 18 Einwohner. Weil der Ort aber an das Versorgungsnetz in Prahn gebunden war, musste Prenzig im Jahre 1981 gemeinsam mit Prahn aufgelöst werden.
Ortsbetreuer:
Otto Rummer
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