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B-G
Eisenberg +
1365 - ca. 1970
(Jezeri)
Frau Edith Vasak Piewak hat das kleine Dorf Eisenberg so beschrieben,
wie wir Heimatvertriebene es 1945 verlassen mußten.
Der Ort Eisenberg wurde von den Tschechen dem Braunkohlebergbau geopfert.


Eisenberg, ein kleines Dorf mit ca. 250 Einwohnern am Fuße des Erzgebirges. Sommerfrische mit Schloß des Fürsten Lobkowitz, welcher bis 1938 das Schloß bewohnte. Ab dann stand es bis 1945 leer. Die Straße im Dorf führt am Forsthaus vorbei, in dem bis 1945 Oberförster Rudolf Wald wohnte. Das Hegerhaus und ein Privathaus stehen links unterhalb. Unten im Dorf befanden sich rechts ein Bauernanwesen mit Schmiede von Herrn Alois Gutsmann. Die Häuser gehörten überwiegend dem Fürsten Lobkowitz. Herausragend das Parkhotel Sacher mit seinem Kastaniengarten. Rechts die Post und unterhalb auf der rechten Seite die Villa Waldesruh. Der Kolonialwarenladen hieß Reckziegel und daneben befand sich Schuster Walter. Hier befand sich auch die Tabaktrafik von Frau Braun und dahinter das Doktorhaus. Der Arzt hieß Dr. Heribert Löffler. Links biegt die Straße nach Bartelsdorf ab, geradeaus nach Kunnersdorf über die Heide. Dort steht am Ende das Forstamt. Es wurde bis 1945 von Herrn Oberforstrat Hönig bewohnt. Eisenberg gehörte zur Gemeinde Ulbersdorf.
Die Ortsbewohner waren Gewerbetreibende, hatte eine gemischte Viehzucht und handelten mit fertigen Kleidern, sowie mit Schuh- und Spielwaren.Der Ort stand unter dem Schutze der Herrschaft von Eisenberg. Im Jahre 1365 wurde der Ort erstmalig als "de Isenberg" genannt. Es wurde ausgebaut und erweitert und im 17. und 18. Jahrhundert mit allem fürstlichen Komfort , wie Salons, Appartements und Theater ausgestattet. Der Bau hatte drei Hofräume. Beim Haupteingang waren zwei und auf den anderen Seiten drei Stockwerke.
Von den drei Türmen war der mittlere, über dem Einfahrtstor mit Atlanten- Trägern geschmückt. Von den Fenstern hatte man eine wunderbare Fernsicht.
Die große Schloßwaldung mit einem eingezäunten Tiergarten sowie dem Lustgarten und dem Vogelhaus wurde sehr gepflegt. Die ausgedehnten Gewächshäuser erstreckten sich an der Straße nach Ulbersdorf hin.
Eisenberg war eine Pflegestätte von Kunst und Musik. Der große Komponist Christoph Willibald Gluck, dessen Vater 1724 als Forstmeister bestellt wurde, verbrachte dort seine Jugend. Gluck besuchte 1832 das Jesuitengymnasium in Komotau.
Fürst Lobkowitz richtete auf seinem Schloß ein Hauskapelle ein und stellte Cartellieri als Kapellmeister ein. Außer dem Orchester pflegte der Fürst ein Theater. Der Männergesang "Das Eisenberger Quartett" hielt 1846 seinen Einzug. Oft gastierte diese Gesangsgruppe in Brüx, Komotau, Rothenhaus und Görkau.
Das Schloß Eisenberg wurde nachweislich von dem alten Geschlecht der Herren von See in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts gegründet. Im böhmisch- sächsischen Krieg 1450 spielte es eine besondere Rolle. Franz Wilhelm Popel von Lobkowitz war der Stifter der Eisenberger Linie. Er vergrößerte seinen Besitz durch Zukauf von Sadschitz, Wurzmes, Pahlet, Holtschitz und Ladung.
Der Komponist Christoph Willibald Gluck verbrachte einige Jugendjahre in Eisenberg.
Wer als Besucher die verfallene Pracht als Ruine erlebt, ahnt nicht, welchen kulturellen Vorrang Schloß Eisenberg einst hatte. Die Eisenbahnstation, welche auf Bartelsdorfer Grund errichtet wurde, hatte wegen der großen Braunkohlelagerung eine besondere Bedeutung.
Eine vollständige Beschreibung des Schlosses Eisenberg lesen Sie auf einer Sonderseite.

Links:
Der hl. Dorn
Christoph Willibald Gluck
Adam Ferdinand Tietz
Förderverein Mittleres Erzgebirge Komotauer Land e. V.
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