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Holtschitz+

H-Kl
Holtschitz +
(Holesice)
Holtschitz wurde wegen Braunkohle-
Tagebau abgerissen.

Aus der Urkunde von 1384 geht der Namenswandel von Holtschitz wie folgt hervor: Holleschitz, Hollesice. Hollozice, Ulhoschitz.
Das Dorf lag auf einer mäßigen Bodenschwelle etwa 225 m über NN. Es grenzte an die Gemarkungen von Seestadtl, Kleinpriesen, Trupschitz. Pahlet und Neundorf. Die Entfernungen betrugen nach Seestadtl 2 km, nach Görkau 8 km und nach Komotau 14 km.
Das Klima war, bedingt durch die offene und erhöhte Lage gesund. Die Niederschläge waren gering, oftmals fiel im Sommer wochenlang kein Regen. Der erste Schnee kam oftmals schon Anfang Dezember.
Holtschitz gehörte ursprünglich zur Gemeinde Trupschitz und wurde 1873 selbständig. Die Pfarrkirche zum hl. Nicolaus stand auf der oberen Seite der Dorfstraße.
Hochbetrieb im Holtschitzer Freibad. 1928 nach damalig modernsten Gesichtspunkten erbaut. Im Winter diente das Freibad zur Erzeugung von Eis für die Gastwir
Auf der größeren Glocke im Turm stand die Umschrift: "Nach meinem Klang richt deinen Gang zur Kirch des Herrn und säum nicht lang" Anno 1606. Der Bildhauer Adam Ferdinand Tietz wurde in der Pfarrkirche St. Nicolaus am 5.7.1708 getauft. Im Gemeindegebiet standen 14 Statuen, Kreuze und Denksteine.
Die Gemeinde Holtschitz umfaßt eine Fläche von 582ha, 69a, davon Äcker 517 ha, 6a, Gärten 9 ha 34a, Wiesen 20 ha,7a, Hutweiden11 ha, 14a, Teiche 8a, Bauareale 7ha, 84 a, sonstige Flächen 17 ha.
Neben Holtschitz führte die Bezirksstraße vorbei, welche Seestadtl mit Trupschitz verbunden hatte. Diese Straße baute man im Jahre 1854 nur bis zum Schäferteich. Der Weiterbau nach Seestadtl erfolgte im Jahre 1875.
Im gleichen Jahre wurde eine Wasserleitung gebaut und in Trockenzeiten den tieferliegenden Ortsteil mit Wasser zu versorgen. Vorher mußte das Trinkwasser aus den vorhandenen Brunnen entnommen werden, die aber in trockenen Jahren bis auf drei oder vier versiegten.
Die Landwirtschaft erhielt durch den Anbau von Zuckerrüben einen großen Aufschwung. Angebaut wurden außerdem Hafer, Roggen, Weizen und Gerste. Neben der Landwirtschaft beschäftigten sich die Einwohner mit Handel, Gewerbe und Bergbau.
Braunkohle wurde von den nebeneinander liegenden Schächten Robert I und Robert II der Britannia Gewerkschaft mit Sitz in Mariaschein, Seestadtl Brüx, und Falkenau /Eger gefördert.
Das immer mehr ausgebaute Schulhaus wurde dem Geburtszuwachs angeglichen.
Am 11. Juni 1730 entstand entstand während der
Fronleichnamsprozession eine große Feuersbrunst, die viele Wohnhäuser und Scheuern in Asche legte. Im Jahre 1885 war eine so große Mäuseplage, daß die gesamte Feldernte vernichtet war.
Das Vereins- und gesellschaftliche Leben wurde im wesentlichen von den Schutzvereinsgruppen und dem Deutschen Turnverein bestimmt. Die Ortsgruppe des "Bundes der Deutschen" wurde bereits im Jahre 1886 gegründet. Sie zählte bei der Gründung 50 Mitglieder, besaß eine eigene Bücherei, eine Gesangsgruppe.
In den letzten Jahren vor der Vertreibung wurde sie von Willi Kratzer, Emil Marsch, und Lehrer
Uhlschmied geleitet. Im Rahmen der Sudetendeutschen Volkshilfe konnte die Ortsgruppe konnte die Ortsgruppe während der Zeit harter wirtschaftlicher Not und großer Arbeitslosigkeit sehr viel Gutes tun und helfen.
Der Deutsche Kulturverband wurde von Rudolf Fischer, Lehrer Uhlschmied und Eduard Hennlich betreut.
Der Deutsche Turnverein wurde in den zwanziger Jahren gegründet. Mit Begeisterung war Jung und Alt bei der Sache. mit einer unvorstellbaren Opferbereitschaft wurde auf einem von Josef Löffler gestifteten Grundstück der Bau einer eigenen Turnhalle in Angriff genommen. Tausende unentgeltlicher Arbeitsstunden wurden geleistet, die Ziegel von Emil Kratzer, das Bauholz von der Hohenloher Verwaltung Rothenhaus gespendet. Die Transportleistungen besorgten unentgeltlich die Holtschitzer Bauern. Was viele nicht für möglich hielten wurde wahr. Holtschitz hatte seine Turnhalle. Es war ein Fest besonderer Art, als sie vom Sprecher des Vereins Emil Kratzer den Turnerinnen und Turnern übergeben wurde.


Ortsbetreuerin:

Maria Brasch

Hauptstraße 49

97778 Fellen

Mail: info@reiterhof-oberemuehle.de
Förderverein Mittleres Erzgebirge Komotauer Land e. V.
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