Fritz Köhler ging sein erstes Licht dieser Welt schon 3. März 1928 in der Schiesshausgasse in Komotau auf. Von Geburt an gehbehindert, war er lange an das Krankenbett gebunden. In Ermangelung anderer Tätigkeiten entdeckten er und seine Ärzte bald sein Talent zum Zeichnen. Nach Besuch der Volks- und Bürgerschule in Komotau lenkte er deshalb seine Aufmerksamkeit auf eine einschlägige Ausbildung. Diese erlangte er durch den Besuch der "Deutschen Staatsfachschule für Keramik und verwandte Kunstgewerbe" in Teplitz- Schönau. In der Abteilung für Dekorationsmaler erlernte er bei den Professoren Ernst Böhm und Otto Zoff, sowie den Fachlehrern Hans Löw und Otto Hessel gründlich das Handwerk und den Umgang mit Farben und Techniken.
Der ordentliche Abschluß seiner Ausbildung wurde durch das Kriegsende unterbrochen und die baldige Vertreibung aus seiner angestammten Heimat führte ihn, wie viele andere ohne Berufsaussichten in die damalige Ostzone. Als "Neulehrer" gab er mit bescheidenen Mitteln Zeichenunterricht, lernte aber zum Glück einen Holzschnitzer aus Königsberg im Kaiserwald kennen. Der Weg zu diesem Handwerk sollte ihm später von großem Nutzen sein. Das freie Studium an der Kunstakademie Weimar mußte er ausschlagen, der Bannspruch der politischen Machthaber verlangte die politische Aktivierung, welcher Köhler nicht zustimmen konnte.
Auf schnellstem Wege gelang es ihm , sich aus Thüringen zu verabschieden und an seinem Zielort Nußdorf am Inn die ungewohnte Freiheit mit seinen Angehörigen zu genießen. Die Zuwendungen seiner Eltern ermöglichten ihm das lang ersehnte Studium an der "Graphischen Akademie München" aufzunehmen. Dieses abgeschlossene Studium ermöglichte ihm freiberufliche Tätigkeit in der Werbegrafik für Industrie und Handel. In den siebziger Jahren kam die Buchillustration bei namhaften Verlagen hinzu.
Fritz Köhlers besonderes Talent für die Tiermalerei ließ ihn mit den bekannten Autoren Bernhard Grzimek, Heinz Sielmann und anderen an Tier-, Jagd- und Schulbüchern zusammen arbeiten. Schon lange zuvor hatte Fritz Köhler anläßlich eines Heimattreffens seiner Komotauer 1948 auf Saldenburg im Bayerischen Wald an der Gründung der ersten Heimatzeitung "Das junge Komotau" mitgewirkt und dann lange Jahre als Illustrator begleitet.
.Am 7. März 2003 verlieh die Sudetendeutsche Landsmannschaft Fritz Köhler in Staffelstein in Würdigung für sein künstlerisches Wirken im Dienste der Heimat und ihrer Kultur die Adalbert Stifter Medaille
Ab 1956 ist Fritz Köhler streng verheiratet, aber wohl gelitten als freiberuflicher Werbegrafiker für Fremdenverkehr, für Handel und Pharma- Industrie, als Fassaden- und Lüftlmaler und als Holzbildhauer. Seit den 70 er Jahren ist Fritz Köhler fast ausschließlich Buchillustrator für Kinder- und Jagdbücher.
Im reiferen Alter hält Köhler nun mit seiner Gattin versonnenen Rückblick auf seine 3 Töchter, samt den 7 Enkeln, die sich außer Haus befinden.
Der Heimatkreis Komotau wünscht dem lebensfrohen Fritz Köhler für seine künftigen Jahre einen besinnlichen Lebensabend und noch viel Freude in seinem schönen Haus in der herrlichen Gebirgs- Umgebung Nußdorfs im Inntal.
Fritz Köhler verstarb am 26.3.2016