Dr. Anton Martius wurde am 23. Dezember 1794 in Asch als Sohn eines evangelischen Pastors geboren. Er genoß zu Hof seine Gymnasialstudien und widmete sich in Jena dem Studium der Theologie, Medizin und Naturwissenschaft. In seiner Ferienzeit besuchte er Italien und Sizilien. Als Student trat er in ein Freikorps gegen Napoleon ein. Im Jahre 1822 besuchte in Schönburg Goethe Martius, auf den er schon in Jena aufmerksam geworden war. Auf Anraten von Goethe hat er damals das Doktorat der Philosophie erworben.
In den 20er Jahren des 19. Jahrhunderts untersuchte Martius die Quellen in Marienbad, Karlsbad, Teplitz und Franzensbad. Aber auch in fremden Ländern war Martius als Mineraloge und geologischer Forscher tätig. Zu Fuß hatte er Deutschland, Italien, Dänemark, Rußland und Frankreich durchwandert. Auch aus den Karpaten hatte er gewissenhafte Beschreibungen der vorkommenden Steine und Erden geliefert.
1818 wurde er Pastor von Schönburg, ein Amt , das er 25 Jahre innehatte. Er genoß damals bereits einen guten Ruf als Mineraloge. Im Jahre 1847 kaufte er in Deutsch Kralupp ein Häuschen, endlich übersiedelte er nach Malkau bei Komotau. Hier widmete er sich der Landwirtschaft. Dann nahm er wieder sein Wanderleben auf. Suchend und grabend durchzog er die Gegend. Besonderes Augenmerk widmete er den heidnischen Begräbnisstätten des Saazer Landes und des Erzgebirges.
Im Jahre 1872 übersiedelte er nach Wernsdorf. Im Schloß des Baron Korb von Weidenheim richtete Dr. Maritus ein Museum mit reichhaltigen mineralogischen Sammlungen ein. Sonntags hielt Dr. Martius Vorträge über die Natur und erklärte dabei den Bauern das politische Geschehen dieser Tage. Die protestantische Kirche verbot ihm daraufhin das öffentliche Sprechen.
Dem Museum Eger verschenkte Martius seine Sammlung, welche sämtliche im Egerland vorkommenden Mineralien- etwa 600 an der Zahl- umfaßt.
Der alte Martius hinterließ viele ungedruckte Manuskripte : "Die Signalplätze von Pürstein", "Die Steinhügel im Saazer Kreise", "Über keltische Altertümer im Kreise Saaz", "Versuch einer Beweisführung über die Ureinwohnerschaft Böhmens", und "Über die Gesteine der Karpathen".
Im Schloß zu Werndorf wohnte Dr. Martius bis zu seinem Tode am 9. März 1876.