Komotau
In der Österreichischen Monarchie im Jahre 1874 – eine aufstrebende Stadt im anbrechenden Industriezeitalter (Mannesmann-Röhrenwerke, Eisenbahn ) trägt der Zeit Rechnung und beginnt unter Bürgermeister Dr. Heinrich Schmatz mit der Errichtung eines ebenerdigen Schulhauses in der Prager Straße, um „Mechanisch-technische Lehrwerkstätten“ aufzunehmen. Unter Anleitung des neu ernannten ersten Direktors Theodor Reuter, wird der Bau durchgeführt. Gleichzeitig erarbeitet er mit dem örtlichen Schulausschuss den Lehrplan und das Statut der neuen Schule. Am 26. Oktober 1874 konnten die Mechanisch-technischen Lehrwerkstätten, die erste gewerbliche Fachschule für Maschinenbau in Österreich und Deutschland, eröffnet werden.
Theodor Reuter lehrte in Komotau nach den Grundsätzen von Victor Della-Voß. Die Ausbildung der Schüler/Lehrlinge nach diesem Prinzip, theoretisch und praktisch umgesetzt, wurde später für andere Lehranstalten zum Vorbild.
Die Ausstrahlung der Fachschule, die Ausbildung zu Ingenieuren und Facharbeitern ging über den Heimatkreis hinaus in große Teile Böhmens und in europäische Länder. Die Schule nannte sich später nach Erweiterung der Kurse und Neubau in der Richard-Wagner-Straße ab 1. Jänner 1909 „Staatsgewerbeschule“.