De Vuglwies in Kumetau
De Vuglwies in Kumetau
Nach Rudolf König, aus Quell der Heimat, Juli 1949
und Gerhard Steiner in der Komotauer Zeitung 7/91
Kaum etwas fesselte uns Kinder so wie "de Vuglwies". Schon Tage vor dem Beginn trafen die ersten Wagen ein, von uns - wenn immer möglich - fachmännisch begutachtet. Nach und nach wußten wir schon bei der Ankunft, um welches Fahrgeschäft es sich oder dergleichen es sich handelt. Besonders in Erinnerung sind mir noch die Fahrzeuge der Fa. Lehnert. Es waren die größten, schönsten und saubersten, mit einem für die damalige Zeit komfortablen Wohnwagen. Der Kettenflieger, eine Schießbude und de 2 gruße und de klaane Tschaugl" gehörten dieser Firma. Nach und nach füllte sich der Sportplatz bei der Jahnturnhalle.
Die Teufelsmühle, eine Gespensterbahn (so hieß die früher), ein Riesenrad, manchmal eine Achterbahn (ohne Doppe- Loopings), die elektrischen Autos, die Motorrad Todeswandfahrer, ein paar Ringelspiele, einige Buden mit Variete- und Attraktionsschau´s, die Planetenbahn und für uns "Bossen" am sehnlichsten erwartete "Krummels Box- und Ringarena" (oder so ähnlich), harrten der Eröffnung.
War das spannend, als die Muskelprotze draußen vorm Zelt standen und lauthals als alle möglichen Meister angekündigt wurden. Mutige Männer aus dem Publikum wurden gesucht, die es mit den zur Truppe gehörenden Männern aufnahmen. Der "Rott Polizei" meldete sich öfters und gewann auch; aber auch gekaufte Leute, Leute aus dem Publikum traten an und verloren natürlich- mußten verlieren.
Der Star war die "schwarze Maske", scheinbar unbesiegbar. "Nu, wer wagt es gegen Mann mit schwarzer Maske- Kampf bis zur Entscheidung, Prämie 200 Kronen!" Auch Bruder "Josef" und Bruder "Anton" gab es, nur waren die Preise gestaffelt, z.B. 100 Kronen oder gar nur 50 Kronen.