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Der Sudetendeutsche Heimatkreis Komotau
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Höfer Herbert

Walhalla des Heimatkreises
Herbert Höfer
Herbert Höfer war ein Komotauer Urgestein aus Fleisch und Blut.Dem Autor dieser Zeilen konnte er viele Erlebnisse aus der alten Heimat mitgeben. Dabei haben wir uns höchstens fünf Male gesehen. Alles andere wurde am Telefon erledigt. Wenn ich anrief begrüßte ich Herbert meist mit "Hallo Oberdorf". Darauf kam freudig zurück:  "Hallo Gutsockervertl."
Herbert erzählte mir oft von seiner ehrenamtlichen Tätigkeit als Organist. er kannte alle Orgeln Komotaus. Auch auf dem großen Instrument der Ignatiuskirche, auf dem einst Christoph Willibald Gluck spielte, durfte er in die Tasten greifen. Nicht nur das. Generalmusikdirektor Strunz, Musiklehrer am Goethegymnasium, trat einmal den Blasebalg. Herbert Höfer spielte dabei wohl im Hauptwerk die großen Pfeifen, die viel Luft kosten. Strunz war danach "geschafft".
Herbert Höfer war Mitglied im Kreisrat. Bei den Gottesdiensten der Komotauer Bundestreffen war er an seinem Instrument in der Bonifaz- Kirche. Regelmäßig erklang Schuberts Messe "Wohin soll ich mich wenden" mit ihren altbekannten Gesängen. Das Hochamt war regelmäßig ein Höhepunkt des Bundestreffens.

Herbert war auch Ortsbetreuer der Stadt Komotau einschließlich von Oberdorf. Als solcher oblag es ihm, jedem bekannten Landsmann die Geburtstagswünsche auszusprechen. Das geschah mit Karte und am Ehrentag noch telefonisch. Ganz klar, dass dazu die Komotauer Mundart zu Ehren kam. Als Ortsbetreuer bekam Herbert Nachlässe von Heimatzeitungen vererbt, die er an die Heimatstube in Erlangen weitergab. Einmal fragte er mich, ob ich eine Sammlung von ca. 25 Jahrgängen gebrauchen könne. Nun ich konnte! Bedingung: Abholung bei ihm in Roggenburg. Eines schönen Werktages machte ich mich dann nach dem bayerischen Schwabenland auf um die 300 Einzelexemplare abzuholen. So manches über die alte Heimat konnte ich daraus später dann fürs Internet übernehmen.
Einher ging in Roggenburg ein Besuch der Klosterkirche mit Vorführung der Rokoko- Orgel. Ich spiele außer Mundharmonika kein weiteres Musikinstrument. An seiner "großen" Orgel erklärte mir Herbert einige grundlegende Dinge. Unter anderem die Zugehörigkeit der fünf Manuale zu den 4.000 Pfeifen, zum Prospekt und Rückpositiv und dem, was sonst noch ist. Auch einige der 66 Register wurden besprochen. Darunter ist eines mit der Bezeichnung "Vogel´gsang". Das wollte ich hören. Herbert meinte, ich solle dieses Register selber ziehen, während er spielt. Das Spiel begann und auf Kopfnicken zog ich den "Vogel´gsang". Doch es tat sich nichts. Herbert wußte warum. Vogelgezwitscher kann man nur mit Wasser und Luft erzeugen. Das erstere hatten wir vergessen. Im Orgelgehäuse stand eine große (3 Liter) Flasche mit (destillierten?) Wasser, das in der zugehörigen Behälter zu füllen war. In der Folgeauffühung zwitscherte dann das Vögelchen.
Herbert Höfer hat sich um den Heimatkreis Komotau verdient gemacht. Seine Beliebtheit war enorm. Seine letzten Lebenstage verbrachte er in einem Seniorenheim. Der Heimatkreis wird ihn in stetem Gedenken halten.

Helmut Mürling
Kulturbeauftragter
28.08.2021
Die Orgel der Klosterkirche wird im Volksmund „die große Roggenburgerin“ genannt, insbesondere wegen des imposanten Orgelprospekts, der zu den elegantesten Süddeutschlands zählt. Das von der Altarschreinerfamilie Bergmüller gefertigte Orgelgehäuse wirkt gleichsam wie ein großer Altar. 1761 schuf der Ulmer Orgelbauer Georg Friedrich Schmahl das erste Orgelwerk für dieses Gehäuse. Im Laufe von 250 Jahren wurde das Instrument mehrmals umgebaut bzw. ein ganz neues Werk konzipiert: So gab Ende des 18. Jahrhunderts Johann Nepomuk Holzhey (Ottobeuren) der Orgel eine eher „französische Note“. 1905 musste dieses Instrument dann einer großen spätromantischen Orgel mit pneumatischer Traktur weichen, errichtet von der Orgelbauwerkstatt Gebrüder Hindelang (Ebenhofen im Allgäu). 1955/56 setzte sich die Orgelbewegung durch, und die Firma Nenninger aus München baute nach Plänen von Rudolf Quoika und Arthur Piechler eine neobarocke Orgel.
Nach einer mehrjährigen grundlegenden Instandsetzung der Klosterkirche gestaltete die Orgelbauwerkstätte Gerhard Schmid (Kaufbeuren) diese Orgel 1984–1986 technisch und klanglich grundlegend neu. Das Ergebnis dieses Umbaus ist ein vielseitiges Instrument, dem es gelingt, den weiten und hohen Raum der Klosterkirche klanglich auszufüllen. In zahlreichen Orgelkonzerten, die der Verein der Freunde des Klosters Roggenburg e. V. seit 1986 regelmäßig mit Organisten aus dem In- und Ausland veranstaltet, hat es sich gezeigt, dass die Roggenburger Orgel für die Darstellung romantischer und symphonischer Orgelliteratur besonders gut geeignet ist. Aus dieser Erfahrung heraus wurden zwischen 1996 und 2008 nochmals verschiedene Modifikationen im technischen und klanglichen Bereich vorgenommen, um die Möglichkeiten für die Darstellung von Orgelmusik des 19. und 20. Jahrhunderts zu erweitern, ohne das vorhandene barocke Klangspektrum einzuschränken. Dabei wurden unter anderem charmante Flötenstimmen und eine kräftige Trompeteria eingebaut.
2008 baute die Orgelbauwerkstatt Heiß (Vöhringen an der Iller) eine neue, fünfmanualige Spielanlage, die an historischer Stelle im Untergehäuse des Prospekts eingefügt ist. Diese erweiterte nochmals das Klangfarbenspektrum der Orgel durch die elektrische Anbindung der 2005 hinter dem Tabernakel des Hochaltars aufgestellten Chororgel der Klosterkirche als Fernwerk. Das Schleifladen-Instrument hat 63 Register (ca. 4000 Pfeifen). Die Spieltrakturen sind mechanisch, die Registertrakturen elektropneumatisch. Die Hauptorgel hat 56 Register auf vier Manualen und Pedal und vom 4. Manual ist die Chororgel spielbar, die als Fernwerk dient. Die Chororgel hat 7 Register.
Die Klosterkirche, ein bedeutender Bau des schwäbischen Rokoko, wurde von 1752 bis 1758 nach Plänen von Simpert Kraemer in Kreuzform erbaut. Der einschiffige Saalbau mit Querhauserweiterung und Doppeltürmen ist 70 m lang, 35 m breit und hat eine Innenhöhe von 28 m. Die beiden Türme sind 70 Meter hoch. Das Kirchengebäude ist, wie bei Prämonstratensern üblich, in die Klosteranlage integriert und hat daher keine Eingangsfassade in der Längsachse. Die Kirche wird heute als Katholische Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt genutzt.
Organist Pater Stefan U. Kling:
Sinfonia aus der Kantate BWV 29 "Wir danken dir, Gott, wir danken Dir"!

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Förderverein Mittleres Erzgebirge Komotauer Land e.V.
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