St. Wolfgang am Gutsackerviertel
Sakrale Bauten in Komotau
Die St. Wolfgangskirche war bis ins 18. Jahrhundert die Friedhofskirche am Gottesacker (Gutsocker), den es früher zwischen dem späteren Gerichtsgebäude und dem Siechenhaus gab.
Schon 1506 wird das "Kirchl" bei St. Wolfgang erwähnt. Eine Tafel auf dem 1851 aufgelassenen zweiten Friedhof gibt das Jahr 1531 als Gebrauchsjahr an. 1542 wurde diese Friedhofskirche neu erbaut, wozu die Mälzerzunft die Hälfte beisteuerte, 1798 jedoch eingerissen.
Die Stadt war dahinter gleich zu Ende. Mannesmann gab es noch nicht. Das Dorf, das in der Mitte zu sehen ist, dürfte Eidlitz sein. Auch den Juliusschacht gab es noch nicht und auch keinen Bergbau.
Die freie Fläche neben der Kirche war der Gutsacker (Gottesacker), begrenzt durch das Spittel (Spital), später durch das Bezirkskrankenhaus ersetzt. Auch der Friedhof wurde aufgelassen und durch den noch heute bestehenden Hauptfriedhof ersetzt. Aus dem Gutsacker entstand der Theodor Körner Park. Anstelle der St. Wolfgangskirche wurde das Gerichtsgebäude errichtet. Anstelle des Spittels entstand das Kaiserin Elisabeth Siechenhaus. Während des 2. Weltkrieges wurde der Theodor Körner- Park zu einem Löschwasserteich umfunktioniert.
Die Fotografie vom Stadtturm zeigt auch das obere Ende der Hirtengasse, der späteren Badgasse. Das "Bad" war war ein Haus hinterm Spittel. Es bezog sein Wasser aus einem Bach, der seine Quelle nahe der Synagoge hatte. Das Bad wurde mit der Eröffnung der Wasserleitung geschlossen, das Bächlein eingetrocknet. Die unteren Häuser der (Hirten-) Badgasse entstanden erst nach Errichtung von Mannesmann und Juliusschacht. Der Stadtteil war in den nächsten 100 Jahren Ort großer Veränderungen.Mannesmann vergrößerte u.a. standen knappe 30 Jahre 2 Hochhäuser, welche im neuen Jahrtausend wieder verschwanden. Heute werden hier Heizanlagen für ganze Stadtteile produziert.