Synagoge in Eidlitz - Der Sudetendeutsche Heimatkreis Komotau

Der Sudetendeutsche Heimatkreis Komotau
Start: 24.01.2002
Menü
Direkt zum Seiteninhalt
Hauptmenü

Synagoge in Eidlitz

KIRCHEN + SYNAGOGEN AUSSERHALB
Auf diesem Rasen stand einst die Eidlitzer Synagoge
Die Synagoge in Eidlitz

von Pawel Frýda

Nach Eidlitz kamen die ersten jüdischen Familien schon in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Im Jahre 1464 siedelten sich auch verbannte Juden aus Brüx und dem nahen Komotau an. Um das Jahr 1700 lebten in Eidlitz etwa 40 Familien. Im Jahre 1809 waren 597 Einwohner in Eidlitz jüdischen Glaubens.
Das war die höchste Anzahl. 1880 waren es 150 und 1900 nur noch 39 Einwohner. Zuletzt waren es 13 Personen, welche sich zum Judentum bekannten.
Die Entwicklungsgeschichte der Juden ähnelt, wie in anderen kleinen Städten, in denen nach dem Jahre 1848 die Juden nach der bürgerlichen Gleichstellung in größere Orte übersiedelten. Verschiedene antijüdische Gesetze galten noch bis 1859, wurden aber in der Praxis nie angewandt.
In Eidlitz lebten die Juden in einem Ghetto, das sich nordwestlich der normalen Wohnhäuser befand. Um den Marktplatz mit der Synagoge bildeten Häuserreihen das Ghetto. Auf alten Landkarten nannte man es die "Judenstadt".
Der Bau der Synagoge begann wahrscheinlich im Jahre 1694. Im Anbau befand sich die Wohnung des Rabbiners und etliche Schulräume. Im 18. und 19. Jahrhundeert wurde hier viel umgebaut, angebaut und restauriert. Zu Gottesdienstzwecken diente die Synagoge bis zum Ende des 19. Jahrhunderts.
Im Jahre 1920 (?) wurde sie abgerissen. In den Jahren 1954 - 58 wurden auch viele Häuser des Ghettos eingeebnet. Umgebaut wurden etwa 1/4 der Häuser. Auf dem Gebiet steht heute die Grundschule., umgeben von Grünflächen.
Der alte jüdische Friedhof befand sich am nördlichen Rande des Städtchens, in der Nähe des Ghettos. Er wurde im 16. Jahrhundert errichtet. Beisetzungen waren hier bis 1870. Historische wertvolle Grabsteine vernichtete man während der Zeit des 3. Reiches. Es blieben nur Teile der Friedhofsmauer.
Der neue jüdische Friedhof befindet sich 200 Meter nördlich des Schulgeäudes. Dieser Friedhof wurde 1864 auf einer Fläche von 2.634 m² angelegt. Erhalten ist heute nur noch der Zaun. 2004 wurden 16 Gräber erwähnt, heute sind es nur noch 5. Der Anblick auf die ehemaligen Grabstätten wirkt sehr traurig...

Zurück zum Seiteninhalt