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Die Grafenkapelle

Sehenswerte Umgebung
Die Grafenkapelle
nach einer Erzählung in
der Komotauer Zeitung/ April 2004
von Edith Vasak Piewak

Der heilige Dorn von Eisenberg wird in den Städten und Dörfern unseres nordöstlichen Komotauer Bezirkes besonders verehrt. Graf Lobkowitz wollte zu Ehren des hl. Dorn eine Kapelle erbauen. Sie ist nie vollendet worden.
Westlich von Schloß Eisenberg, etwa ein Kilometer entfernt, lag in einer malerischen Waldlichtung einen niemals vollendete Kapelle in romanischem Baustil. Behauene Bausteine und Säulen liegen ring umher. Sie sind von Moos überwuchert und im Innern der Mauern grünt und blüht es.
Der Überlieferung nach wollte ein Graf Lobkowitz, als sein Geschlecht noch nicht gefürstet war, eine Kapelle zu Ehren des heiligen Dorn von Eisenberg erbauen. Es sollte ein Wallfahrtsort werden. Doch der edle Herr Graf fand bei einer Besichtigung des Baues den Tod, als ein Stein ihn erschlug.
Ein Nachkomme, Felix Popel Fürst Lobkowitz wollte später das begonnene Werk vollenden. Doch ihn erschlug eine riesige Eiche, die man zum Bau fällte. Dies wurde als Fingerzeig Gottes gedeutet, daß der heilige Dorn in Eisenberg verbleiben sollte. So blieb der Bau der Kapelle unvollendet. Überliefert ist auch, daß die Kuppel immer wieder einstürzte, sobald sie vollendet war. Oberhalb der Straße, die zur Kapelle führte, wurde nun eine ganz kleine Kapelle errichtet.
Aus jener Eiche aber schnitzte man ein Kruzifix für den Altar der kleinen Kapelle. Das Kreuz hatte einen nicht unbedeutenden Kunstwert. Es kam in die Schloßkapelle von Eisenberg.
Bis zum Jahre 1938 hielt man in der kleinen Kapelle abends immer Maiandacht. Der heilige Dorn ist heute leider verschollen.



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