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Der Sudetendeutsche Heimatkreis Komotau
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Mariaschein

Sakrale Bauten außerhalb Komotaus
Der Wallfahrtsort Mariaschein
In unseren Gebetbüchern der alten Heimat fanden sich überall Andachtsbildchen aus Mariaschein. Die Besucher aus Komotau und Umgebung reisten wohl mit der Eisenbahn an oder pilgerten zu Fuß nach Mariaschein mit seiner Wallfahrtsbasilika . Nach Quinau war Mariaschein der wichtigste Wallfahrtsort. Obwohl nicht in unserem Kreis gelegen, gebührt ihm, so meinen wir, ein Platz in der Reihe unserer bekannten Bauten.
Mariaschein, mit 414 Häusern und 3766 Einwohnern liegt am Fuße des Erzgebirges unterhalb der alten Bergstadt Graupen in geschützter Lage. Die mächtige Wallfahrtsbasilika, umgeben von 7 Kapellen, der Jesuitenresidenz und des ehemaligen bischöflichen Seminars bilden einen ausgedehnten Gebäudekomplex.
Entstehung und Geschichte sind dargestellt in Bildern rings im Kreuzgang. die Mehrzahl der Bilder stellt wunderbare Gebetserhörungen dar, wie es in der Barockzeit üblich war.

Die Mariascheiner Chronik berichtet uns Aufschluß über die Entstehung des Gnadenortes wie folgt:

An dem Orte, an dem heute die basilika steht, befanden sich zur Zeit der Hussitenkämpfe dichte Wälder. Darin verbargen sich einige Klosterfrauen. aus dem nahen Schwaaz bei Bilin, deren Heimstätte von den Hussiten niedergebrannt worden war. vor dem Tode der letzten Nonne wurde die kleine Statue der schmerzhaften Muttergottes in einer hohlen Linde verborgen.
1426 kam es zur Entscheidungsschlacht zwischen Katholiken und Hussiten bei Aussig, wo das Heer der katholiken besiegt wurde. Der Rest des geschlagenen Heeres rettete sich in wilder Flucht über das Gebirge. Nach der Schlacht begrub man die Toten in einem Massengrabe vor der Kirche.Dahin gingen die Bewohner von Graupen gern, um für die Gefallenen zu beten.
Hierher kam nach Jahren ein Mädchen aus Graupen um Gras zu mähen, als sich ihr plötzlich eine Schlange um den Arm schlang. In Todesangst rief das Mädchen Maria um Hilfe an und siehe, die Schlange zischte gegen die Linde, die in der Nähe stand und fiel ab. Das Mädchen bemerkte daraufhin in einem Astloch der Linde die kleine Statue. Den Fund meldete sie dem Pfarrer. Neben der Linde wurde eine hölzerne Kapelle errichtet. Ganz in der nähe entsprang eine Quelle über die später eine Kapelle erbaut wurde.
Die urspüngliche Kapelle wurde bald durch eine Steinkapelle ersetzt, die 1501 der Kanzler der böhmischen Krone Albrecht von Libstein auf eine gotische Kirche erweitern ließ.Georg von Lobkowitz ließ 1590 um das Gottehaus eine Mauer errichten welche sieben Kapellen miteinander verbindet. Alle diese Bauten wurden am 4.4. 1587 der Pflege der Jesuiten von Komotau übergeben.

Beschreibung des heutigen Gotteshauses.

Es wurde 1701-06 auf Geheiß von Frau Maria v. Bleileben erbaut. Die Länge beträgt  52 m, die Breite 25m, 2 Barocktürme. Baumeister waren die Italiener Wilhelm und Oktavio Broggio. Der Grundriß ist rechteckig, nur ein Längsschiff, auf jeder Seite 3 Seitenkapellen mit Altar und Beichtstuhl geziert. Eine Schmerzensmutter befindet sich neben dem Haupteingang in einer Nische. Die Kanzel und der hauptaltar stechen durch reiche Ornamentik. der Hochaltar steht an der Stelle der alten Linde. Er ist eine nachahmung des Papstaltares im Petersdom. Die nur 15 cm hohe Schmerzens- Gnadenmutter befindet sich über dem Tabernakel, angefertigt aus gebranntem Lehm, eingelassen in einem Mantel von Goldblech.
Haupt- Wallfahrtstag war der Sonntag nach dem 8. September- Maria Geburt.

Jesuiten- Residenz und Gymnasium:

Das Gymnasium, 1679 gegründet, war das älteste Gymnasium Böhmens. Nach mehrmaligem Wechsel der Zweckbestimmung als Lehrerbildungsanstalt, Kaserne und Polizeischule ist es heute bischöfliches Gymnasium   der Diözese Leitmeritz.
Förderverein Mittleres Erzgebirge Komotauer Land e.V.
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