Das Turnerheim in Neuhaus - https://komotau.de

Der Sudetendeutsche Heimatkreis Komotau
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Das Turnerheim in Neuhaus

Neuhaus
1610 - heute
(Svahova)


Am Kamm des Erzgebirges, auf der bewaldeten Hochebene lag Neuhaus mit dem 844 m hohen Hahnhübel. Im Ortsgebiet entspringt der Aubach. Das Aubachtal, von Norden nach Süden verlaufend, bildet teilweise die Ortsgrenze. Die Teiche dienten der Forellenzucht. Viele Quellen und Brunnen sorgten für den Wasserbedarf. Die größte Fläche war von Wald bestanden, welcher der Stadtgemeinde Görkau gehörte. Das Ausmaß der Ortsfläche betrug 1285 ha.
Nur 29 ha bestanden aus Wiesen und Äckern. Wegen des kargen Bodens war der Anbau von Feldfrüchten nur dürftig, deshalb waren Ackerbau und Viehzucht nur in kleinem Umfange möglich : Sommerkorn, Hafer und Erdäpfel. Meist besteht Wiesenbau. Unproduktiver Boden waren 58 ha.
Den Wald aber hat man hauptsächlich für das Holzfuhrwerk , die Holzhauerei und letztlich für die Spielwarenerzeugung genutzt. Das Waldgebiet, welches Herrn Georg Meinel vom Gut St. Christoph gehörte, mit allem Zubehör an Wäldern ringsum, Teichen, Gebäuden und Hütten ging später in den Besitz der Stadtgemeinde Görkau über.
Hohe Punkte im Ortsgebiet sind der Hahnhübel mit 844 m; die Hübladung mit 920 m.
Neuhaus hatte 31 Häuser und 139 Einwohner, alle Deutsche.
In letzter Zeit lockte das Sporthotel, die Sprungschanze, das Turnerheim und das später errichtete Müttergenesungsheim viele Besucher aus Komotau und Görkau nach Neuhaus. So fanden die Städter in Sommer und Winter dort freudvolle Unterkunft.
Der Deutsche Turnverein 1864
Bearbeitet von Helmut Mürling

Bereits in der Mitte des 19. Jahrhunderts faßte man nach den Ideen des Turnvater Jahns, auch im damaligen Deutschböhmen, Vereine zu gründen, die das Ziel der Leibesertüchtigung hatten. Besonders die Städte Reichenberg, Asch, Rumberg, Karlsbad, Iglau und Komotau waren Hochburgen dieser Bewegung.
Am 30.7.1848 beging Komotau gemeinsam mit dem sächsischen Marienberg ein großes deutsches Fest, das in der Au des bürgerlichen Schießhauses unter großer Beteiligung der Bevölkerung beider Städte stattfand. Die Marienberger veranstalteten auf mitgebrachten Geräten ein großes Schauturnen.
Ziel der Komotauer Turner war es weiterhin , eine eigene Turnhalle zu errichten. Durch Vogelwiesen,  Turnerbälle, Oktoberfeste und Silvesterbälle wurden die Mittel dafür gesammelt.
Am 17.5.1932 erfolgte der erste Spatenstich. Wegen des sumpfigen Geländes mußte der Bau auf 379 Pfählen gestellt werden.
Am 16.12.1933 wurde die Jahnturnhalle eingeweiht.


Kartoffelsupp
Alljährlich fand sich die Jugend des DTV im Turnerheim in Neuhaus zusammen. Das war zwar spartanisch eingerichtet, doch daran störte sich niemand. Die fleißigen Gunge mußten als erstes im Wald Holz sammeln. Die zahlreichen hungrigen Mäuler galt es zu stopfen. Was gab es zu kochen: Karoffelsupp, Kartoffelsupp, den ganzen Tag Kartoffelsupp, Supp, Supp, Supp! Na und die wurde gekocht am Feuer vorm Haus. Überm Feuer hing ein großer Kessel und darin die Suppe. Es war so, wie bei den Urvölkern. Das Rezept dazu war á lá Turnerheim und wurde nicht verraten. Das nachfolgende ist die vereinfachte Form.
Es war ein Koch eingeteilt, der die Suppe zu rühren hatte. Im Gebirge war es das ganze Jahr kalt. 3/4 Jahr war Winter und 1/4 Jahr war es kalt. So lautete das Sprichwort.
So lief dem Suppenkoch die Nase. Wohin die Rotzgiege fiel war ihm wurscht. Es kann sich fast jeder denken. Vielleicht war die Erdäpppelsupp deswegen so fein.
Gekocht wurde nur am Beginn des Aufenthaltes. Dieses Werk wurde mit der Zeit immer dicker und wurde zuletzt mit dem größten Messer abgestochen und mit Wasser aufgekocht. Ob die Suppe dann noch schmeckte ist nicht überliefert.
Förderverein Mittleres Erzgebirge Komotauer Land e.V.
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