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Weingarten

W- Zu
Weingarten

(Vinarice)
16. Jh. - heute


Wenn wir an den Weingarten denken, sind uns die herrlichen Kirschenernten in Erinnerung. Als Kinder konnten wir dort so viele Kirschen ernten, als der Magen ertragen hat. Natürlich wurden ganze Körbe voll von unseren Eltern zum Einrexen käuflich erworben.
Über die Entstehung von Weingarten gibt es keine Aufzeichnungen. Nach Notaten aus dem Gerichtsbuch hat Weingarten schon im 16. Jahrhundert bestanden. Der Sage nach soll ein Mann namens Enderle der Ortsgründer gewesen sein.
Das erste Haus soll an der Stelle gestanden haben, an der später Haus Nr. 13 stand. Der Name Weingarten entstand wohl aus der Tatsache, daß die Einwohner Weingärten angelegt hatten. Bis zum Jahre 1850 gehörte der Ort zur Herrschaft Hagensdorf. Zunächst war der Ort katastermäßig mit Hannersdorf vereinigt. Sehr lange vorher soll Weingarten zur Herrschaft Rothenhaus gehört haben.
Weingarten war ehedem ein Dorf mit 18 Nummern und 106 katholischen, deutschen Einwohnern. Der Ort war 1 km von Görkau entfernt, hatte den 494 Meter hohen Weinberg, den Galgenberg mit 450 m und den Spitzberg mit 410 m  Seehöhe. Von Görkau aus nordwestlich gelegen, lag Weingarten malerisch am Südabhang des Weinberges. Der 1817 am Weinberg errichtete Aussichtsturm gewährte einen Rundblick ähnlich der Komotauer Hutbergwarte.
Die Einwohner bauten Kartoffeln, Roggen, Gerste, Hafer und Hülsenfrüchte. Der Obstbau war berühmt. Die Früchte wurden hauptsächlich nach Sachsen und Preußen verfrachtet. Die Viehzucht war besonders auf Rinder ausgerichtet. Auch als Fabrikarbeiter im nahen Görkau haben die Einwohner ihr Brot verdient. Weingarten war nach Görkau eingepfarrt und eingeschult. Eine kleine Kapelle mit dem "Maria Hilf"- Altar wurde 1773 geweiht.
Als nennenswertes Ortskind möge MDr. Wilhelm Karl Renner genannt werden. Er wurde im Jahre 1812 in W. geboren, übte seine ärztliche Praxis in Görkau aus. Dr. Renner galt als geschickter Arzt und vorzüglicher Diagnostiker. Er starb im Jahre 1865 und liegt am Görkauer Friedhof nahe der Annakapelle begraben.

Förderverein Mittleres Erzgebirge Komotauer Land e. V.
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