Malkau
Kup - Neo
Malkau
(Malkov)
Der Ort liegt an den Abhängen des Lerchen- und Höllmüllerberges nächst dem Burberg und dem Höllenstein an der Grün- Gliedener Staße und gehörte zum Gut Brunnersdorf. Die Post und Bahn waren in Kralupp, die Schule in Sosau und die Pfarre in Körbitz.
Der Name Malkau bezog sich auf große Mühlwerk, wurde zu Mahlgeu, Malchau, Mahlkau und schließlich Malkau. Die geschützte Lage ermöglichte neben Landwirtschaft und Viehzucht eine bedeutende Obstkultur. Der Bergbau erbrachte, wie in Sonnenberg und Platz, bis 1703 Silber.Ein berühmter Ortsansässiger war Josef Timotheus Fassl, welcher als Direktor des Komotauer Gymnasiums dort bis 1881 also über 21 Jahre tätig war, welcher das Ehrenbürgerrecht der Stadt Komotau erhielt und als Kustos der Stiftungsbibliothek Osseg dort 1895 verstorben ist.
Die andere Persönlichkeit, welche wegen ihrer mineralogischen Forschungen bekannt war, hieß Dr. Anton Martius, genannt der "Alte Martius". Als rastloser Forscher, welcher 1791 in Asch als Sohn eines Diakons zur Welt kam, studierte er Theologie, Medizin und Naturwissenschaften und wurde in Malkau ansässig. Als Mineraloge, Geologe und Archäologe durchforschte er Rußland, Frankreich, Italien, Dänemark und Ägypten. Er war ein Sonderling, in leiblichen Genüssen äußerst sparsam, in wissenschaftlichen Forschungen unersättlich.
Mit 80 Jahren übersiedelte er als Museumskustos auf Schloß Wernsdorf, wo er 1876 verstarb. Seine berühmte Gesteinssammlung verkaufte er dem Baron von Weidenheim auf Schloß Wernsdorf. Dr. Martius hinterließ viele ungedruckte Manuskripte u.a. "Über die Signalplätze in Pürstein", Die Steinhügel und keltischen Gräber in Kreis Saaz", "Die Ureinwohner Böhmens", "Über die Geschichte der Karpaten". Viele Geschichten ranken sich um das Leben dieses großen Wissenschaftlers.
Einwohner 1939: 299
Ortsbetreuer:
Gerhard Siegl
Hohlweg 83
Saarbrückener Straße 12a
57439 Attendorn
Telefon: 02722-53489