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Nokowitz

Neu- Pe
Nokowitz
(Nebovazy)

Der Ortsnamen wird dahin gedeutet, dass es sich um einen Ort auf Hügel, Bergnacken, bei den Felsblöcken etc. handelt.
Der Ort liegt etwa eine halbe Stunde von Krima entfernt in einer Mulde am nördlichen Ausgang des Höllentales. Die hier beginnende Hochebene bietet Schutz gegen die rauhen Nordwinde. Nokowitz liegt in etwa 600 m Seehöhe, das Klima ist verhältnismäßig mild. Das Gemeindegebiet betrug im Jahr 1895 rund 165 Hektar. Der große Ortstrinkwassersbrunnen speiste auch den 1,5 a großen Ortsteich. In einer Höhe von rund 700 m oberhalb der Höllenmühle entspringt der Höllenbach. Er entsteht aus dem Zusammenfluß des Pfarrbächleins von Krima her und des Mühlbächleins von Glieden. Im westlichen Teil des Gemeindegebietes ist ein 10 m tiefes Loch, das angeblich einst von Bergleuten gegraben worden sein soll.
Nokowitz gehörte zur Pfarre Krima. Es war auch in Krima eingeschult. Die Verkehrsverbindungen waren sehr schlecht und die Erwerbsmöglichkeiten sehr gering. Die Bewohner beschäftigten sich mit Landwirtschaft (Getreide- und Flachsanbau) Viehzucht bzw. vor allem im Winter mit Besenbinden, Klöppeln und Gorlnähen.
Im Dorfurbar der Herrschaft Komotau aus dem Jahr 1560 scheinen die nachstehend erwähnten Untertanen mit Besitz auf:

Hanns TISCHER, Mert, Casper und Michel VOGLER, Jeorg HAUSENNBLAS, Jocoff MERTENN, Hanns RAM und Kilian SCHEIBPFLUG.

Über die Häuser bzw. Einwohnerzahl ist folgendes bekannt:
1560: 8 gesessene Untertanen
1654: 7 Häuser, 37 Einwohner
1700: etwa 17 Häuser
1800: 21 Häuser
1846: 23 Häuser, 171 Einwohner
1895: 25 Häuser, 150 Einwohner
1930: 20 Häuser, 99 Einwohner
1939: 70 Einwohner
1947: 10 Einwohner
1889 verbrannten die alten Urkunden und daher ist von der Geschichte des Ortes kaum etwas in Erfahrung zu bringen.
Trotz des verhältnismäßig milden Klimas brachte die Landwirtschaft mit Hafer, Korn, Kartoffeln, Dorschen, Flachs und Kraut meist nur geringen Ertrag. Die Viehzucht war auf Rinder und Schweine ausgerichtet.
Bis 1850 gehörte die Ortschaft zur Herrschaft Hagensdorf. Die Vorsteher trugen bis zu dieser Zeit  die Bezeichnung Dorfrichter.
Der Lehrer und Ehrendoktor der Wiener Universität Franz Ficker wurde am 25.2.1782 in Nokowitz geboren.
Von der Ortsgeschichte existieren keine Aufzeichnungen mehr, da diese mit allen Urkunden 1889 verbrannt sind.
Einwohner 1939: 70

Nachstehend eine Sammlung der in Nokowitz seit dem 16. Jahrhundert vorkommenden Familiennamen (mit ungefährer Zeitangabe), die den alten Urbaren, Grundbüchern, Matrikenbüchern und diversen anderen Aufzeichnungen entnommen wurden:

ACHTER (1654), BITTNER (1687-1733,1787-1818,1860-1891), BRÜCKNER (1892-1945), BARTH (1841-1945), BERTL (1700-1744, 1858-1863), PILZ (1908-1945), PIETSCH (1887-1945), PLITZNER (1745-1748), BURIAN (1919), CHRISTOF (1891-1892), KREISEL (1778-1792,1821-1872), KLINGER (1733-1945), KUTT (1750-1855), KEITZL (1868-1872), KIRSCH (1660-1663,1761-1936), KRAUSS (1748-1763), KUTSCHKA (1920-1921), KELLNER (1749-1778), DORN (1669-1710), TIPPNER (1839-1852), TAUTERMANN (1660-1903), TISCHER (1560), DÖRR (1866-1945), ERHART (1700-1725), EBERT (1660-1669,1926-1937), FICKER (1654-1945), FETTISCH bzw. FÖDISCH (1650-1945), FELBER (1746-1802), FRANK (1919), VOGEL bzw. VOGLER (1560-1912), GUBA (1640-1650), GRUSS (1934-1945), GOLDMANN (1734-1834), GAUDL (1840-1843), GOSCHALA (1933-1945), GABRIEL (1936-1945), GÖRG (1863-1868), GART (1834-1912), GRÜNDLER (1761), HAUSCHILD (1873-1945), HÜTTL (1852-1945), HAUSENBLAS (1560), HÖFERT (1725-1945), HAAS (1930-1933), HAUSTEIN (1933) HERLES (1849-1852), HEIDLER (1921-1925), JOHN (1792-1834), LEHM (1654-1904), LORENZ (1904-1934), MARTIN bzw. MERTEN (1560,1640-1850), MELZER (1835-1852,1932-1945), MANN (1772-1825), MARKGRAF (1825-1828), NEUBERT (1819-1945), OLBERT (1710-1732,1868-1874), OESER (1884-1885), RICHTER (vor 1640,1920), RAM (1560), ROSENKRANZ (1840-1855), REICHL (um 1750), RÜDIGER (1823-1889), REISSIG (1828-1829), ROSCHER (1892-1945), SCHMIDL, (1885-1945), SIEGL (1827-1908), SCHEIBPFLUG (1560), SCHNEIDER (1656), SIMON (1769-1787), STRÖHER (1809-?1860), SCHULZ (1834-1839), UHLIG (1903-1945), WIRTH (1903-1945), WERNER (1852-1903), WOLF (1855-1865), WOLFRAM (1799-1802)

Im 2. Weltkrieg fiel Herbert BARTH (geb.1922) im Jahr 1943 in Rußland. Karl GOSCHALA (geb. 1902) ist seit dem Jahr 1944 in Rußland vermißt. Die Familie MELZER verlor drei Söhne.

Ortsgeschichtlich wäre noch erwähnenswert, dass von Nokowitz aus im Jahre 1717 Zollhaus (Geschräu) gegründet wurde. Vier Parteien erhielten vom Amt in Pohlig die Erlaubnis, auf herrschaftlichen Grund "beim Zollhaus" auf eigene Kosten zu bauen. Es waren dies: Martin MERTEN (Nr.1), Adam VOGLER (Wirtshaus, Nr.2), Tobias FICKER (Nr.3) und Friedrich MERTEN (Nr.4). Im Jahr 1743 wurde der Ort in "Neugeschrei" umbenannt und Krima eingepfarrt.
Förderverein Mittleres Erzgebirge Komotauer Land e. V.
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