Die Dekanalkirche Mariä Himmelfahrt - Der Sudetendeutsche Heimatkreis Komotau

Der Sudetendeutsche Heimatkreis Komotau
Start: 24.01.2002
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Die Dekanalkirche Mariä Himmelfahrt

SAKRALE GEBÄUDE IN KOMOTAU
Die Dekanalkirche
Mariä Himmelfahrt
in Komotau

Archiv
Die Stadtkirche oder Dekanalkirche "Mariä Himmelfahrt" wurde von Görg Schremle an der Stelle des durch 400 Jahre vorher gestandenen kleinen Kirchleins 1518 begonnen und 1539 vollendet.
Die Stadtkirche ist sehenswert und bietet mehrere interessante Merkwürdigkeiten. Vor 1525 ging vom Schloß gegenüber ein gedeckter Gang zur Kirche; dieser wurde bei dem Brand im Jahre 1598 vernichtet. Die Kirche ist 35,5 m lang und 16,5 m breit. Der Hochaltar steht gen Osten.  Er wurde im Jahre 1723 erbaut. Neuere Bilder stellen die vierzehn Nothelfer* dar. Das Doppelwappen ist das des obherrlichen Paares Bohuslaw Joachim von Lobkowitz und seiner im Jahre 1588 gestorbenen Gattin Katharina. Der Seitenaltar rechts war von der Mälzerzunft 1717 und der Altar links "St. Anna" ** von der Bäckerzunft gestiftet worden.
Wertvolle Bilder sind die hl. Bonaventura am Kreuzaltar und das des Zizka in der Taufkapelle. Mehrere Grabsteine erinnern an Fürst Lobkowitz und wohltätige Bürger der Stadt. Die Mosaikfenster wurden 1873 eingesetzt. Sie sind eine Widmung von Dechant Dr. Jarisch. Auf der Westseite ruht der Musikchor auf 3 kleinen mit Kapitellen versehenen Pfeilern. Die Dekanalkirche dient bis auf den heutigen Tag als katholische Pfarrkirche. Allerdings war sie von 1618 bis 1628 eine evangelische Kirche.
Der Stadtturm- (Stadtturm, weil Stadteigentum) ist seit dem Jahre 1584 von einem Turmwächter bewohnt. Der Türmer hatte nicht nur die Stunden anzusagen und die große Glocke anzuschlagen, sondern auch die Namen der Verstorbenen vom Turm zu verkünden. Er mußte von 10 Uhr nachts und 4 Uhr früh, nach dem letzten Glockenschlag auf seinem Horn einige Akkorde erklingen lassen. In der Zeit vom Gründonnerstag bis Karsamstag drehte der Turmwächter auf dem Turmbalkon die große "Ratsche". Der gegenwärtige Turmhut stammt aus dem Jahre 1874. Oberhalb des Turmtores war das Städtewappen von Komotau angebracht:  Über einer Lilie ein Kreuz, Löwe und Mühlstein, die an die Wappen der einstigen Oberherren Komotaus, Deutschherren, Derer von Lobkowitz
und Derer von Mühlstein erinnern. Im Jahre 1598 brannte der Turm ab. Friedrich Kolin stiftete eine Summe zur Erhöhung des Turmes und für den Ave- Läuter***.
Rings um die Kirche lag dereinst der Gottesacker, nach der dem Masakker der Hussiten im Jahre 1421nicht mehr benutzt wurde. 2500 Einwohner wurden damals hier gleichzeitig bestattet. Danach wurde der Friedhof am heutigen Siechenhauspark angelegt und bis ins 19. Jahrhundert genutzt. Die Vorstadt zwischen   Friedhof und bürgerlichem Bräuhaus erhielt den Namen "Gutsackerviertel". Die Mauer um den ersten Friedhof  bestand bis zum Jahre 1810. Danach wurde das Beinhaus und die 14 Kreuzwegstationen abgerissen. Der Kreuzweg kam in die Nähe der Kaadner Kapelle.
Nächst der Stadtkirche befindet sich die Dechantei. Der Hauptbau ist aus dem jahre 1763. Im Jahre 1662 wurde die seit 1357 existierende Pfarrei zu einer Dechantei erhoben. Mehrere Porträts zieren die Räume. Das älteste ist das des Geller von Gellersleben.
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