HONEM
Deutsche Opfer in Komotau und Umgebung 1945 und 1946
Heuer werden 75 Jahre vergangen sein – seit der Tragödie auf dem Jahnspielplatz,
dem anschließenden Todesmarsch der Komotauer Männer und Jungen, den Tagen der Ungewissheit in Gebirgsneudorf, der menschenunwürdigen Internierung und Zwangsarbeit in den Lagern Glashütte und Raffaeli in Komotau, den Lagern 17/18, 27 und 28 in Maltheuern, dem Lager Dubí in Kladno und dem NKWD-Gefängnis in Tost (Oberschlesien) sowie der Verschleppung von Teilen der deutschen Landbevölkerung nach Innerböhmen zur Zwangsarbeit. Wir wollten auch in diesem Jahr wieder in Deutschneudorf an diesen Opfergang erinnern und seiner gedenken. Angesichts der Corona-Pandemie müssen wir davon absehen, zumal viele von uns bei dieser Seuche zur Risikogruppe gehören. Jeder von uns ist aber aufgerufen, stattdessen still und individuell daran zu denken, wie damals elementare Menschenrechte grausam mit den Füßen getreten wurden und wie viele Unschuldige bei diesen Geschehnissen ihr Leben lassen mussten.
Die über diese schicksalsschwere Zeit gefertigte Dokumentation ist inzwischen im Wesentlichen abgeschlossen. Noch in diesem Jahr wird darüber das Buch HONEM – Deutsche Opfer in Komotau und Umgebug 1945 und 1946 – Ein Bericht mit Anmerkungen und Analyse – im Preußler Verlag erscheinen. Herausgeber ist unser Förderverein Mittleres Erzgebirge – Komotauer Land e.V.; ich habe das Buch verfasst.
Die Edition hat sich etwas verzögert, weil Herausgeber und Autor sich entschlossen haben, das Buch inhaltlich zu erweitern: Eine Totentafel wird alle bisher erfassten Todesopfer aufführen, in einem Register werden die Namen aller ermittelten Internierten und Deportierten aus der Region Komotau verzeichnet sein. Das Buch wird aber auch darüber informieren, welche Erlebnisberichte vorliegen; einige von ihnen werden zumindest auszugsweise abgedruckt werden. Das Buch wird auch Abbildungen von tschechoslowakischen Dokumenten aus jener Zeit enthalten.
Nach wie vor ist der Verfasser für Mitteilungen dankbar, welche die Dokumentation ergänzen können. Sie sollten zumindest Familien- und Vornamen der Opfer, beiFrauen tunlichst auch den Geburtsnamen, enthalten, ferner, soweit bekannt, das (ggf. ungefähre) Geburtsdatum und den Wohnort im Jahr 1945. Ferner sind Informationen (ggf. mit Zeitangaben) über Lager und Deportationsorte sehr erwünscht. Manche werden sich vielleicht doch noch an Opfer erinnern, die Schicksalgefährten, Bekannte oder Angehörige waren. Vor allem kann noch bis zum 28.Juni 2020 bei dem Verfasser angefragt werden, ob im Buch bestimmte Personen auf der Totentafel verewigt sind und/oder als Internierte bzw. Deportierte erwähnt werden.
Ich bitte jedoch, alle Anfragen möglichst per E-Mail, zumindest aber schriftlich zu übermitteln. Von telefonischen Anfragen bitte ich aus verschiedenen Gründen abzusehen. Meldungen und Anfragen nach dem 28. Juni werden leider nicht mehr berücksichtigt.
9. Juni 2020
Dr. Herbert Haischmann
Märkische Straße 50
15366 Hoppegarten
E-Mail: herbert@haischmann.de