Weitmühlstraße
Weitmühlstraße
Diese Straße wurde um 1900 als oberer Durchbruch von der Langen Gasse zur neu geschaffenen Waisenhausstra0e (seit jeher Feldweg hinter den Langgassengärten) angelegt und so benannt.
Die Herren von Weitmühl waren 1468- 1560- also fast 100 Jahre- die Grundherren der Stadt, ihre Schützer und Wohltäter.Manche Grundherren waren arge Bedränger ihrer Städte. Zuerst finden wir Benesch von Weitmühl, dann Sebastian und Peter und zuletzt Johann. sie hatten einen Mühlstein im Wappen. Benesch und Sebastian waren gute Grundherren der Stadt, denen die Wohlfahrt der Bürger am Herzen lag. Sebastian war auch Feldhauptmann des Herrschers von Böhmen, damals Karls V. Bruder Ferdinand. Schon damals (1530- 1547) gab es in Böhmen außer den katholischen Anhängern Ferdinands viele Protestanten, Ritter, Grafen und Bürger der Städte, die zum Schmalkaldener Bund gehörten, dessen Obehaupt der Kurfürst von Sachsen war. Die Stadt Komotau hielt treu zu zu Sebastian und dem Landesverweser Ferdinand. Darum wurde sie vom sächsischen Obersten Thumshürn belagert und gebrandschatzt. Nach der Niederlage des Schmalkaldischen Heeres bei Mühlberg a.d. Elbe trat für Sebastian eine ruhigere Zeit ein, die durch die Huld seines Herrn und nachherigen Kaisers Ferdinand verschönt wurde. Sebastian erwarb für die Stadt die Bestätigung aller früheren Rechte, er hat den Bürgern zur besseren Wohlfahrt sein Braurecht und das Bierverkaufsrecht in 20 umliegenden Orten verkauft. Nachdem Sebastian 1549 verstorben war, gestattete sein Nachfolger Johann 1558 dem Komotauer Bürger Lazarus Grohmenn, bei Komotau das Alaunbergwerk anzulegen.