Foto- Ausstellung in Komotau - Der Sudetendeutsche Heimatkreis Komotau

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Foto- Ausstellung in Komotau

Vernisage
Erlanger Fotografin stellt in
Chomutov (Komotau) aus

Karin Günther ist in Komotau geboren, jener Stadt, die heute Chomutov heißt und in Nordböhmen, Tschechische Republik, liegt. Vor 59 Jahren hat Erlangen über die Vertriebenen aus dem seinerzeit sudetendeutschen Komotau die Patenschaft übernommen. Wie anders als ein gelungenes Zeichen der Verständigung und Versöhnung könnte man da die kulturelle Mission von Karin Günther, der Vorsitzenden der EFA (Erlanger Fotoamateure) verstehen
Diese Gruppe ist längst aus den Partnerschaften und Internationalen Kontakten Erlangens nicht mehr wegzudenken. Keine größere Veranstaltung, keine Bürgerreise, kein Jubiläum sei es mit Cumiana oder Wladimir, mit Rennes oder Umhausen, mit Eskilstuna oder Shenzhen – oder Jena – ohne die Bilder der EFA. Man kann ohne Übertreibung sagen: Die EFA prägen das Bild der Partnerstädte.
Nun also nach monatelangen Vorbereitungen und ersten Gesprächen bereits im Sommer 2009 während einer Delegationsreise nach Brüx / Most und Komotau / Chomutov fuhr Karin Günther am 30. September mit ihrem Mann Martin in die alte Heimat. Nach einer dreieinhalbstündigen Fahrt mit dem Auto – länger braucht man nicht, ohne zu hetzen – traf das Ehepaar mit mehr als 40 bereits gerahmten Bildern für die Ausstellung „Aufgedeckte Schönheit“ ein. Den Titel hat sich übrigens das gastgebende Museum ausgedacht und damit die Bilder zu einem guten Teil bereits zu den eigenen gemacht. Stanislav Ded, Leiter des Regionalmuseums und Initiator der Ausstellung, sorgte nicht nur für einen herzlichen Empfang, er stellte auch Mitarbeiter seines Hauses ab, um die Arbeiten nach Anweisung der Künstlerin zu hängen. Freundlich ging das vonstatten und sachkundig, wie Karin Günther anerkennend zu berichten weiß: „Vorbildlich, schnell und exakt!“ Und das obwohl niemand des anderen Sprache beherrschte.
So blieb den Gästen ausreichend Zeit, um am Nachmittag eine kleine Rundfahrt durch das nahe Erzgebirge zu unternehmen. Reizvoll, eine landschaftliche Schönheit nach der anderen. bevor bei einem Bummel durch die Altstadt von Chomutov, einem deftigen Abendessen und original Pilsener Bier der Tag ausklang.
Ungewöhnlich früh, bereits um 10.00 Uhr, wurde dann am Sonntag die Ausstellung eröffnet – mit viel Publikum, Prominenz und Presse. Sogar der Tschechische Rundfunk schickte einen Reporter. Man stelle sich diese liebenswürdige und öffentlichkeitswirksame Aufmerksamkeit einmal zumindest im Traum bei einer Vernissage für ausländische Amateurkünstler in Erlangen vor! Nun, bei der Eröffnung, war auch ein des Deutschen mächtiger Herr Hirsch, ein Mitarbeiter des Museums gekommen, um die Reden zu übersetzen.
Karin Günther hat den Auftakt gewagt. Ihre gelungene Ausstellung ist ein guter Anfang. Sie wird wiederkommen. Schon im nächsten Jahr, wenn 60 Jahre Patenschaft über die Vertriebenen von Komotau begangen wird, wollen die EFA im Rathaus von Chomutov Bilder aus Erlangen zeigen. Sicherlich nicht wieder Aktphotos, „aufgedeckte Schönheiten“, dafür aber ganz in der Tradition „offen aus Tradition“. Man darf deshalb durchaus hoffen, schon bald auch Ansichten aus Chomutov in Erlangen sehen zu können. Lohnende Motive bieten Stadt und Land ja zuhauf. Und ein lohendes Motiv verbindet in jedem Fall: die Völkerverständigung zwischen Deutschen und Tschechen. Denn da, wo man in solcher Weise Bilder austauscht, ist kein Platz mehr für Feindbilder.

Peter Steger, 11.10.2010
Karin Günther
Aufbauarbeiten
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