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Der Keilberg, mit 1244 Meter der höchste Berg des Erzgebirges

Das Erzgebirge

aus dem Sudetenland- Wegweiser von Rudolf Hemmerle

Erzgebirge (tschech. Krusnè Hory), Sudeta oros (Wildschweingebirge nach den dort lebenden Tieren) war der erste bekannte Name; im Mittelalter erscheinen die Namen  Mirik- Widi (Dunkelwald) oder Fergunna, dann Behmerwald, 1588 die Erzgebirge (nach dem Erzreichtum) und 1714 das Erzgebirge.

Das Gebirge, das auf der Nordwestgrenze Böhmens verläuft, dehnt sich zwischen Elbsandstein- und Elstergebirge aus. Es hat tief eingeschnittene Täler und fällt nach Süden zum Egergraben und Teplitzer Becken steil ab.. Es hat eine Länge von 140 Kilometer und eine Breite bis zu 40 Kilometer. Der höchste Berg ist der Keilberg mit 1244 Meter ü.M. Der höchstgelegene Ort (auch Mitteleuropas) ist Gottesgab, heute ein Ortsteil von St. Joachimsthal.

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Sonnenuntergang bei Kleinhan

Die Besiedelung des Erzgebirges erfolgte in mehreren Schüben seit dem 12. Jahrhundert. Es waren Deutsche aus dem Harz, die den Bergbau einführten. Gold, Silber und Kupfer wurden abgebaut. Die höchste Blüte erreichte der Bergbau in m 15. und 16. Jahrhundert. Es entstanden im damals volkreichsten Gebirge der Welt viele Bergstädte, wie St. Joachimsthal, Kupferberg, Gottesgab, Sebastiansberg, Schmiedeberg, Klostergab, Sonnenberg, Preßnitz und Katharinenberg. Nach dem Erlöschen des Bergsegens entstanden viele Heimindustriezweige, wie Klöppeln (von Barbara Uttmann eingeführt), Erzeugung von Stickereien, Gorlnähen, Erzeugung von Holzspielwaren und Musikinstrumenten.

 

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Stadtmitte Weipert

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Gustav Zindel : Huldigung des Erzgebirges an Kaiser Franz Josef

Der Kamm des Erzgebirges, der eine mittlere Höhe von 844 Metern erreicht, wird durch befahrbare Strassen  überquert. Von Reitzenhain in Sachsen wurde im Sommer 2007 eine autobahngleiche Schnellstrasse in Betrieb genommen, die bei Tschernowitz die Strasse Teplitz- Karlsbad erreicht und bis Prag weitergeführt werden soll.

Vier Eisenbahnen überqueren das Gebirge. Die Bushtierader Eisenbahn geht von Komotauer Hauptbahnhof in drei Windungen am Burberg entlang und führt über Krima, Sonnenberg, Schmiedeberg nach Weipert und über das sächsische Bärenstein nach Annaberg Buchholz. Den Abzweig dieser Bahn bei Krima nach Reitzenhain gibt es nicht mehr.

Das Erzgebirge ist und war mit ausgedehnten Wäldern bedeckt. Flugasche und Schwefeloxyd der Industriewerke zu beiden Seiten des Gebirges haben den Wäldern in den vergangenen Jahrzehnten schweren Schaden zugerichtet. Der Strassenbaum war der Vogelbeerbaum, der auch in vielen Liedern besungen wurde. Anton Günther aus Gottesgab schuf eine Fülle von Liedern über das Erzgebirge, in denen die Menschen in ihren Eigenarten besungen werden.

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Brücke der Buschtierader Eisenbahn bei Reizenhain

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Raureif am Beerhübel

Große Bedeutung hatten die Hochmoore als Rohstofflieferant für wirtschaftliche Zwecke, aber auch  als Standort seltener Pflanzen (Zwergbirken und arktische Pflanzen)

Den Erzgebirglern, Nachkommen der Siedler aus der Oberpfalz, aus Franken, Sachsen, Thüringen und Hessen, was noch die Mundart beweist, wird Geschick, Fleiß, Genügsamkeit, Heiterkeit des Gemüts und Liebe zur Musik nachgesagt. Die Bewohner waren durchweg Deutsche. Die Gemeindewahlen von 1919 ergaben einen Anteil der Deutschen von weit über 90 Prozent.

Nach dem Zweiten Weltkrieg investierten die Sowjets überwiegend im Uran- Bergbau; eingesetzt wurden vor allem "verurteilte Deutsche" die ohne Schutzvorrichtungen arbeiten mußten und schwerste gesundheitliche Schäden erlitten.

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Zwei  Erzgebirische "Originale"

Links Anton Günther, rechts Gustav Zindel

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Klöppelnde Familie

 

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Blick über den Ranzengrund ins Erzgebirgsbecken

Das Erzgebirgsbecken

aus dem Sudetenland- Wegweiser von Rudolf Hemmerle

Landschaft und Südfuß des Erzgebirges sind im Tertiär durch Einbruch entstanden. Dieses dichtbesiedelte Gebiet ist gekennzeichnet durch reiche Braunkohlevorkommen und die darauf beruhende Industrie. Kleine und mittelgroße Städte liegen am unmittelbaren Erzgebirgsrand und im Gebirge: St. Joachimsthal, Schlackenwerth, Klösterle, Kaaden, Komotau, Oberleutensdorf, Brüx, Dux, Teplitz und Aussig. Die Schachtanlagen, die vor 1945 bestanden gibt es nicht mehr. In den letzten Jahrzehnten wurde das braune Gold in beispiellosem Raubbau im Tagebau abgebaut. Zahlreiche Städte und Dörfer wurden niedergerissen.

Wichtige Eisenbahnen verlaufen entlang des Gebirges, die die Städte Komotau, Brüx, Dux und Teplitz- Schönau miteinander verbinden.Trotz der katastrophalen Eingriffe des Menschen verbleiben noch einige Kostbarkeiten. Die Kurstädte Bilin und Teplitz- Schönau, das Casanova- Schloß in Dux, das Kloster Osseg und die spätgotische Hallenkirche von Brüx. Letztere wurde vor einigen Jahrzehnten auf Rollen etwa 800 Meter weit verschoben und erhielt einen neuen Standort.

Das Klima im Erzgebirgsbecken ist mild und sehr trocken. Bei Tschachwitz und einigen anderen Orten ist pontische Flora feststellbar.

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Der Gymnasiumplatz in Alt- Brüx