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Erzgebirgsmaler Alois
Zimmermann nach der Heimatchronik von Uhrissen |
Das Deutsche Volksblatt schrieb am 16. April 1934 einen großen, dreispaltigen Bericht über die Enthüllung einer Gedenktafel für den großen Sohn unserer Heimat, den Landschaftsmaler Louis Zimmermann, der mit folgenden einleitenden Sätzen begann: |
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seiner geliebten Erzgebirgsheimat Ehre und Ruhm eintrugen, die er mit so lebens- und liebevollen Augen gesehen und in seinen Bildern uns zeigte , wie er sie gesehen.
Die Gedenktafel, eine Bronzeplatte mit dem Bildnis des Malers, gefertigt vom Sudetendeutschen Künstler Rudolf Stalla aus Komotau, wurde leider in den Nachkriegswirren 1945 zerstört. |
Zum Leben von Louis Zimmermann:
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Nach seiner Heimkehr 1918 widmete er sich im elterlichen Haus beständig der Kunstmalerei und entwarf sehr schöne aussagekräftige Bilder verschiedener Art, wie in Öl und Aquarell oder als Kupferstiche. Weit und breit wurde seine künstlerische Begabung bekannt. Daneben war er ein guter Klavierspieler. Er verweilte auch zu Studienzwecken in München und Dresden. |
Beim Bundesfest 1920 stellte er zugleich mit seinem Malerfreund Gustav Zindel von Rodenau seine Werke aus und hatte damit guten Erfolg. 1926 waren bereits das erste Mal seine Arbeiten im Komotauer Stadtmuseum zu sehen. |
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Im Mai 1932 widmete die Museumsgesellschaft Komotau dem verstorbenen Louis Zimmermann im Stadtmuseum eine Gedächtnis-Ausstellung. Anlässlich dieser Ausstellung nannte der Prager Kunsthistoriker Dr. Opitz den Gewürdigten eine unter den Erzgebirgsmalern eher komplizierte Natur, der als Idealist weder in die Lebensformen und Anschauungen, noch in das Kunstwollen seiner Zeit sich hineinfinden wollte. An der Moderne sei ihm die Loslösung vom Volke undiskutabel gewesen. Er war ein entschiedener Gegner des Modern sein wollen um jeden Preis und aller äußerlichen Mache. Aus dem Milieu, in dem er lebte, dem stillen, beschaulichen Uhrissen, führte für ihn keine Brücke hinüber zum hastigen Alltag der Großstadt. |
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In Zimmermanns Bildern steckt immer etwas vom Zauber der Romantik, der sich in manchen Bildern ins Visionäre steigert. Der Künstler wurde nicht müde, in den Bergen seiner Heimat seltsame Farben- und Lichtstimmungen nachzuspüren. Ein Stück Poesie stecke in jedem seiner Bilder und das verleiht ihm unter den Erzgebirgsmalern seine besondere Stellung. |
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Trotz des
Einflusses anderer Künstler wie Zindel, Gruß und Guba, blieb er eigenartig und
eigenwillig und in seinem Schaffen eine selbstständige Persönlichkeit. Unzählige Male
malte er sein Heimatdörfchen, und doch ist es immer etwas anderes, was uns an seinen
Werken gefangen nimmt. Als uns der Künstler im Jahre 1932 verließ, da hatte er erst alle
Widerstände überwunden, stand vor einem bedeutendem Aufstieg, den sein zu frühes
Hinscheiden zunichtemachte. |
Wiederanbringung der Gedenktafel am Geburtshaus von Louis Zimmermann
Seit der politischen Wende 1989 gibt es auch in weiten Teilen der Bevölkerung Tschechiens ein neues Bewusstsein zur Vergangenheit der ehemals deutschsprachigen Grenzregion Böhmens. So wird verständlich, dass die Kunst und Kultur der damaligen Bewohner als unleugbarer Bestandteil der Geschichte für die neue Heimat der heutigen Bewohner der böhmischen Erzgebirgs-Region verstanden wird. |
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