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Das Gymnasium

in Komotau

350 Jahre bestand das alte Gymnasium, das 1591 gegründet wurde, an der Rückseite der südlichen Häuser des Marktplatzes gelegen. Es war reich an Geschichte und Persönlichkeiten.
Im Jahre 1926 beschloß die Komotauer Stadtverwaltung, ein neues Schulgebäude zu errichten, nachdem das alte Gymnasium zu klein geworden war. Es entstand auf dem sogenannten Trägnergarten am Weinberg. Im Herbst 1930 wurde mit den Bauarbeiten begonnen. Bereits im Jahre 1931/ 32 begann der Innenausbau. Die Klassenzimmer waren im Nordflügel untergebracht, Biologie-, Physik- und Chemiesaal im Osttrakt.

Ritter, Villenviertel und Goethe Gymnasium

Die Klassenzimmer wurden von der Morgensonne erhellt. Im Keller des Osttraktes befanden sich die Handarbeitsräume. Die Turnhalle war am Ende des Nordflügels angebaut mit dem Zeichensaal im Obergeschoß. Die Bauausführung oblag den Komotauer Bauunternehmern Löb, Totzauer, Hänl und Hantschel. Den Innenausbau  führten Komotauer Handwerker aus. Die Zentralheizung installierte die Teplitzer Firma Rumpel & Co. Für Planung und Bauleitung zeichnete der Architekt A.Payr zusammen mit dem Stadtbaudirektor Landisch verantwortlich.

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Das alte Gymnasium

Die Einweihung des neuen Hauses erfolgte am 9. und 10. 9. 1932.

 

Gesamtansicht von Komotau vom Goethegymnasium

 

Siegelmarke des (alten) Gymnasiums

 

Die Klassenzimmer wurden von der Morgensonne erhellt. Im Keller des Osttraktes befanden sich die Handarbeitsräume. Die Turnhalle war am Ende des Nordflügels angebaut mit dem Zeichensaal im Obergeschoß. Die Bauausführung oblag den Komotauer Bauunternehmern Löb, Totzauer, Hänl und Hantschel. Den Innenausbau  führten Komotauer Handwerker aus. Die Zentralheizung installierte die Teplitzer Firma Rumpel & Co. Für Planung und Bauleitung zeichnete der Architekt A.Payr zusammen mit dem Stadtbaudirektor Landisch verantwortlich.

Festordnung:

Freitag, 9.9.1932: Am Abend zwanglose Zusammenkunft im Speisesaal des Hotels Scherber.

Sonntag 10.9.1932: 9:00 Uhr Fest- und Schulgottesdienste in der Ignatiuskirche, der evangelischen Kirche und der Synagoge.

10:00 Uhr Abschiedsfeier vor dem alten Gymnasium

11:00 Uhr Eröffnungsfeier im neuen Gymnasium und Übergabe an die Schulverwaltung, Festansprachen und Hausbesichtigung.

13:00 Uhr Gemeinsames Mittagessen

Die Zahl der Wochenstunden betrug 30- 32

15:30 Uhr Fahrt bzw. Marsch zur Hutbergwarte

20:00 Kollegenabend der ehemaligen Komotauer Gymnasiasten in den Städtischen Parksälen.

Schulische Feste

Alljährlich wurden vom September bis Jahresende in der Oberdorfer Turnhalle vom Ehepaar Mühlsiegel Tanzstunden abgehalten. Um den Nikolaustag fand der sog. Nikoloball statt, zu dem auch die Schüler der anderen Lehranstalten eingeladen waren. Zum Abschlußball erschienen die "Damen" erstmals im langen Ballkleid. Der "Herr" hatte seine Dame mit Droschke oder Taxi abzuholen und wieder nach Hause zu bringen.

Zur Maturaprüfung erschienen die Schüler im Smoking, die Schülerinnen im "kleinen Schwarzen". Nach bestandener Prüfung wurde das Abschlußfoto gemacht. Die Krönung war der Maturaball, bei dem die Lehrerschaft und die Eltern anwesend waren. Im Juni fand das Schulsportfest statt. Es war hauptsächlich ein Wettkampf der Leichtathletik. Die Krönung war ein Handballspiel zweier Oberklassen aus Brüx und Komotau.

Am 5.1.1938 starb der langjährige und verdienstvolle Direktor Dr. phil. Alfred Herr. An seinem Begräbnis nahmen nicht nur Lehrer und Schüler "seiner" Schule teil. Die ganze Stadt verabschiedete sich in tiefer Trauer von ihm.

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Professor Karl Bochskanl "Boxer"

Sehr männlich und sehr elegant. Machte uns die schwierige Materie der Mathematik und Physik schmackhaft durch Lebensphilosophie: "Schön werd mer erst durch Studium" und erläuterte wissenschaftliche Probleme durch bildhafte Gleichnisse.

Oberschule für Jungen 1938- 45

Nach dem Anschluß an das Großdeutsche Reich wurden alle Schulen neu organisiert. Aus der Matura wurde das Abitur, Freihandzeichnen hieß fortan Kunsterziehung, Singen Musik und Turnen Leibeserziehung.

Anstelle der bisher gelehrten Gabelsberger Stenografie trat die Einheitskurzschrift. Anstelle der bisher 5 Schulnoten gab es jetzt 6. Die Betragensnote wurde von einer Charakterbeschreibung ersetzt.

Die Zahl Wochenstunden betrug 30- 32. Eine Unterrichtsstunde dauerte 45 Minuten. Es wurde nur vormittags unterrichtet. Nur Religion und Kurzschrift wurde gelegentlich nachmittags gegeben.

Anstelle des Schulsportfestes trat das Bannsportfest der Hitlerjugend.

Staatliche und politische Feiertage wurden von der Partei und ihren Organisationen durchgeführt. Erscheinen war Pflicht.

Bedingt durch den 2. Weltkrieg wurden die Schüler zum Dienst bei der Flak herangezogen. Neben dem Dienst an der Waffe fand auch noch Unterricht statt, der aber Ende 1944 ganz eingestellt wurde.

Nach 1945

Nach Kriegsende gab es für die Deutschen keinen Unterricht mehr. Alle deutschen Schulen wurden geschlossen und nach einer gewissen Zeit als tschechische Schulen wieder eröffnet.

Das alte Gymnasium ist heute Museum. In einer Sonderausstellung über den Werdegang der Schule wurde ausdrücklich darauf verwiesen, daß das Alte Gymnasium eine deutsche Schule war.

 

Einige herausragende Absolventen des Komotauer Gymnasiums:

Mathias (Matthäus) Goldhahn, genannt Aurogallus (1490-1543)

Link: Franz Josef Ritter von Gerstner (1756- 1832)

Arthur Butter (1882- 1955)

Ludwig Christoph Schellberger (1885- 1967)

Constantin Prinz von Hohenlohe- Langenburg (1893- 1973)

Max Egon Prinz zu Hohenlohe- Langenburg (1897- 1968)

Franz Böhm (1908- 1975)

Sonderseite: Das Lehrerkollegium

O alte Burschenherrlichkeit