| Prenzig ein Bestandteil der Gemeinde Prahn, lag auf einem mäßigen Hang zwischen
der Straße, die von Deutsch - Kralupp nach Prahn führte, 1 km OSO von Prahn und etwa 6
km südlich von Komotau. Die Seehöhe betrug rund 290 m. Durch die Ortsmitte führte die
Straße nach Liebisch.
Der hiesige Landstrich gehörte schon im 14. Jahrhundert dem Kloster Grünhain in Sachsen.
Das erste bekannte Schriftstück über die Existenz des Ortes, stammt aber erst aus dem
Jahre 1440. Es ist nicht bekannt wie und wann Prenzig an die Fictums von Egerberg kam,
aber sicher ist, dass Branczik" als Teil der Mitgift Annas von Fictum in den
Besitz Bohuslaus Felix von Lobkowitz auf Hassenstein kam.
Als ein weiterer der Lobkowitze. Georg Popel, seinen ganzen Besitz verlor, weil er im
Jahre 1593 beim Kaiser in Ungnade fiel, kam auch Prenzig zur königlichen Kammer. Diese
verkaufte es dem Linhart von Steinbach. Damals lebten dort 8 Untertanen.
Nach der Schlacht am Weißen Berge wurde das den Steinbachs alles konfisziert und das Dorf
Prenzig wurde wieder Besitz der königlichen Kammer, die es im Jahre 1626 dem Florian
Dietrich von Saar / dár überließ. Im Jahre 1671 kaufte Prenzig Jaroslav Borita
von Martinic und schloss es ebenfalls an seine Hagensdorfer Herrschaft an. Die
Einwohnerzahl war hier gering und erst 1794 spricht man von 11 Häusern und 41 Einwohnern.
Auch von einer Mühle am Saubach in einer Einöde östlich vom Dorfe ist die Rede. Am
Dorfe stand auch ein Ziegelofen.
Zu Ende der 70. Jahre des vergangenen Jahrhunderts wurde in Prenzig durch den Londoner
Unternehmer J. R. Eaton das Kohlenwerk Pankratz angelegt. Er hatte zwei 20 - 30 m tiefe
Schächte abgeteuft, in denen ein zwar mächtiges, aber minderwertiges Kohlenflöz
abgebaut wurde. Der Schacht wurde deshalb nach kurzer Zeit wieder aufgegeben.
Auch in der 1. Republik war Prenzig nur ein kleines Dorf - ein Gutshof, ein paar Häuser
und nichts weiter. Die Eisenbahn führte parallel zum Ort, so dass es zur Eisenbahnstation
für die Einwohner nur cca 200 m war.
Im Jahre 1930 gab es in Prenzig 12 tschechische Einwohner.
Nach der Vertreibung der deutschen Einwohner kamen 50 neue Ansiedler in den Ort, unter
Ihnen war 1 Familie von Wolynientschechen.
Ebenso wie Prahn so war auch Prenzig durch häufiges Hochwasser
betroffen. Das Wasser überschwemmte Keller, Höfe und auch den neuen Hühnerstall.
Zurzeit als über die Auflösung von Prenzig wegen des Herannahens der Abbaufront des
Tagebaues verhandelt wurde, lebten im Dorf nur 18 Einwohner. Weil der Ort aber an das
Versorgungsnetz in Prahn gebunden war, musste Prenzig im Jahre 1981 gemeinsam mit Prahn
aufgelöst werden.
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