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      Opfergedenken an unserer Gedenkstätte "9.Juni 1945"

am Samstag, den 9.Juni 2007

veranstaltet vom Heimatkreis Komotau und  Förderverein Mittleres Erzgebirge, Komotauer Land e.V.

Der 9.Juni 2007 fiel genau wie vor 62 Jahren (1945) auch auf einen Samstag. Zum fünften Mal fand eine große Anzahl Landsleute aus Komotau und Umgebung wiederum den Weg nach Deutschneudorf/Erzgebirge, um der vielen Opfer des grausamen Geschehens von damals zu gedenken.

 

Es war eine würdige, dem Anlass angepasste, Feierstunde.

Heiß brannte die Sonne vom Himmel, als pünktlich um 14.oo Uhr, der „Anton-Günther-Chor-Seiffen", mit dem Lied „Vergaß dei Haamit net", das Gedenken einleitete.

Heimatkreisbetreuerin Hedwig Gemmrig konnte neben den vielen Landsleuten, als Ehrengäste den Bundestagsabgeordneten Bürgermeister Heinz-Peter Haustein, den Leiter des Sudetendeutschen Büros in Prag Peter Barton, den Museumsdirektor Stanislav Ded aus Komotau, das Vorstandsmitglied des Deutschen Kulturverbandes in Tschechien Hedwig Hurnik, Dietmar Hübler als Vertreter der SL–Sachsen, den HKB-Kaaden Helmut Seemann, Hauptmann Mielenz vom Bundeswehr-Verteidigungskommando Chemnitz und weitere Personen begrüßen.

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Vorstand Erhard Seemann bei der Gedenkrede

dnd0707.jpg (51100 Byte) Bürgermeister Heinz Peter Haustein (MdB) bei seiner Festrede

 

Vorstand Erhard Seemann spannte in seiner Rede zum Gedenken einen Bogen, beginnend mit der Schilderung des damaligen schrecklichen Geschehens bis zur gegenwärtigen, langsam beginnenden, Annäherung von Tschechen und Sudetendeutschen. Die Wahrheit erfahren zu wollen, setzt sich immer mehr durch. Seemann wies darauf hin, dass ja von Sudetendeutschen bereits am 5.August 1950, mit der Charta der Heimatvertriebenen, und zwar als die Wunden der Vertreibung noch völlig offen lagen, die Hand zur Versöhnung gereicht wurde. Nun wären die Tschechen an der Reihe.

 

Wie ein roter Faden zogen sich auch die Aussagen der Grußwortredner hin, deren Reigen Peter Barton begann. Eingehen auf die schrecklichen Geschehnisse von damals, Vertreibungen mögen sich nie und nimmer wiederholen, auf Versöhnung muss hingearbeitet werden, das war ihr Tenor.Eindrucksvolle Worte richtete auch Bundestagsabgeordneter, Bürgermeister Haustein, an die Anwesenden in seiner Festrede. Ohne das Geschehen zu vergessen, ist Annäherung und Versöhnung das Ziel. Seine Gemeinde praktiziere bereits die Annäherung, zum Beispiel durch die Errichtung eines deutsch-tschechischen Kindergartens, dessen Aufgabe er darin sieht, dass frühzeitig der nachwachsenden Generation die Wahrheit vermittelt und Hassgefühle unter verschiedenen Nationen nicht mehr Platz greifen dürfen.

Die beiden Geistlichen, Pastorin Dorothea Recknagel und Pfarrer Karl Brünnler, sprachen zum Gedenken an die Opfer sehr zu Herzen gehende Worte, die sie mit dem gemeinsam gebeteten „Vater unser" schlossen.

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Peter Barton bei seinen Grussworten

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Dietmar Hübler, Vertreter der SL Sachsen

 

Während HKB Gemmrig die Blumenschale für unsere Opfer enthüllte, erklang das Trompetensolo „Ich hatt’ einen Kameraden", geblasen von Dieter Bilz.

In vielen Augen sah man Tränen.

Bei ihren Schluss- und Dankesworten, hob unter anderem HKB Gemmrig das Engagement von Christian Reichelt hervor, der unsere „Gedenkstätte 9.Juni 1945" stets in Schuss hält.

Die Gedenkfeier wurde umrahmt mit Erzgebirgsliedern, vorgetragen vom Anton-Günther-Chor-Seiffen und schloss mit dem bekannten Anton Günther Lied „’s is Feierohmd".

Leider trafen erst kurz nach Beendigung unserer Feierstunde zirka 50 Jugendliche aus dem Komotauer Gymnasium, mit Professor Joseph März, ein. Im Rahmen des praktischen Geschichtsunterrichts, ging diese Jugend den gleichen Weg, auf dem unsere deutschen Männer aus Komotau und Umgebung damals getrieben wurden. Sie kamen erschöpft an und konnten sich erst jetzt ein Bild machen, was die Teilnehmer des Todesmarsches einst erleiden mussten. Damit setzen diese Jugendlichen unseres Erachtens ein deutliches Zeichen, um endlich die Wahrheit zu erfahren und wir glauben, dass dadurch ein besseres Verständnis für uns Sudetendeutsche aufkommen wird.

Die Organisation dieser Aktion lag in den Händen der Damen Ema Lauber und Karin Stefan vom Begegnungszentrum Komotau.

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Helmut Seemann, HKB Kaaden bei seinen Grussworten

So ging die würdige Gedenkfeier zu Ehren unserer Opfer in diesem Jahr zu Ende.

gez. Erhard Seemann.

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Hauptmann Mielenz vom Verteidigungskommando Chemnitz

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Trompetensolo "Ich hatt einen Kameraden" durch Dieter Bilz

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Die Pfarrer Karl Brünnler und Dorothea Recknagel beim Gebet

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Ehrengäste: Hedl Hurnik, Peter Barton, Stanislav Ded

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Vorn links: Rudi Stark, Gemeindebetreuer Nürnberg/ Fürth mit Inge Hanl

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Zwei heimatverbliebene Komotauerinnen

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Im Gespräch und Warten auf die Schülergruppe: Webmaster und Fotograf Helmut Mürling, HKB Hedwig Gemmrig, Museumsdirektor Stanislav Ded

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Gruppenfoto von links: Karin Stefan, Hedl Hurnik, Ema Lauber, Hedwig Gemmrig, Peter Barton, Heinz Peter Haustein und Erhard Seemann

 

Die nach der Gedenkstunde eingetroffenen tschechischen Schüler vom Gymnasium Komotau mit Prof. Joseph Märc.

 

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Ankunft der Schüler vom Gymnasium Chomutov/ Komotau in Gebirgsneudorf/ Nova Ves v Horach. Das letzte Stück begleitet sie Karin Stefan

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Verdiente kurze Rast bei der Ankunft am Grenzübergang

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Begrüssung der Gymnasiastenmit Prof. Märc durch Hedwig Gemmrig und Karin Stefan

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Zufriedene Gesichter über den geschafften Marsch von 22 km in fünf Stunden nach Deutschneudorf

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Gedenkstätte im Winter