Die Katastrophe von Strahn im Jahre 1820 In Jahrtausenden hat sich die Eger im Gebiet zwischen Saaz, und Kaaden ein bis zu 100 Meter tiefes, manchmal bis zu 1000 Meter breites Flußbett gegraben. Unterhalb von Strahn stieß die Eger fast rechtwinkelig gegen das lockere Erdreich und schwemmte fast ständig feste Uferteile weg. An der Lehne von "Alt- Strahn" befanden sich in 40 bis 50 Meter Höhe über dem Fluß, Neigungswinkel etwa 15 Grad, Kirche, Pfarrhaus, Schule, Friedhof und die Bauernhäuser. Schon seit 1818 zeigten sich Risse und Sprünge in den Gebäuden. 1819 mußte die Kirche, erbaut 1711, wegen Baufälligkeit gesperrt werden. Niemand aber glaubte an das Schlimmste, als am 20.3.1820 abends Häuser und Kirche einstürzten. Am Friedhof hob es die Särge zutage. Die Bäume wurden mit den Wipfeln in die Erde gewühlt, während die Wurzeln emporragten. Verwüstung und Elend waren überall groß. Zu retten gab es fast kaum etwas. Wo sich Menschen befanden, rutschten sie mit den großen Schollen ab. Glücklicherweise war kein Menschenleben zu beklagen. Man glaubte an da "Jüngste Gericht". Klaftertiefe Risse und unzählige Spalten durchzogen einen weiten Umkreis; der Ort war 80 bis 100 Meter vollkommen zerstört abgerutscht. Die Ursache: Übereinander liegend Schichten von Braunkohle, Schwemmland, Kohlenletten (Wolfsbrot genannt), Ton, Schwemmsand und Humus fanden keinen Halt mehr. Einerseits nagte die Eger unten am Hang, zum anderen sickerten von oben fünf Quellen in den Bodengrund. Der Hang kam ins Gleiten und sackte ab. Doch die betroffenen Strahner hatten sich bereits 1820 dort wieder angesiedelt, wo das heutige Strahn steht. Ähnliche Katastrophen trafen den Ort in den Jahren 1872,1880, 1882,1892 und besonders schwer 1898. Durch ständige Entwässerungsmaßnahmen konnten aber weitere Mißlagen vermieden werden. Strahn entwickelte sich schließlich zu einer wirtschaftlich erfolgreichen Gemeinde. |