Das Froschfest in Michanitz
von Irmgard Neukirch
Fotos von Franz Wenisch
Ursprung und Bedeutung des Festes ist mir nicht bekannt. In den dreißiger Jahren war ich einige Male dabei und immer war es ein erlebnisreicher Tag. Viele Menschen kamen oft von weit her zu Fuß, per Rad oder die Bauern mit dem Landauer. Es war einfach ein Treffen für Jung und Alt. Dann war der Ort in Feststimmung. Mitten auf dem Dorfplatz war ein Ringelspiel und eine Schiffschaukel aufgebaut und darum herum verschiedene Buden zur Belustigung und Unterhaltung. Junge Burschen hatten später Wachsblumen anstecken, die sie bei der Schießbude geschossen hatten. |
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Die Froschfänger mit zwei in Ketten gelegten Fröschen und die befreiten Jungfrauen
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Der ochsenbespannte Wagen mit Festteilnehmern unterwegs zum Michanitzer Teich |
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Zum Spiel selbst : Die Jungmädchen des Ortes durften einmal im Jahr ihre Jungfräulichkeit feiern und mit einem Floß über den See" fahren. Die Mädchen trugen lange, weiße Gewänder und hatten Blumenkränze auf dem Kopf. Dabei sangen sie schöne Lieder. Im Schilf lauerten aber 2 Unholde, nämlich Frösche, die diese Mädchen rauben wollten, um sie in das Reich der Frösche zu entführen. Die Absicht wurde rechtzeitig entdeckt und es fanden sich Beschützer auf einem Floß ein, um den Kampf gegen die bösen Frösche anzutreten. Das war natürlich nicht leicht getan und es ergaben sich viele Verwicklungen, die jeden Angriff erschwerten. Die Frösche wurden jedoch schließlich gefangen und an Land gebracht. Damit waren die Mädchen befreit. Das war nach gut zwei Stunden der Abschluß. Mit Blasmusik marschierten Zuschauer und Spieler in das Dorf, wo das gute Ende" gefeiert wurde.
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Froschfest in Michanitz. Gemeindevorsteher (Bürgermeister) Fred Hansmann geht dem Festzug voran |
Alle Spieler trugen Kostüme und waren geschminkt. Die Frösche waren besonders gut anzusehen, außerdem quakten sie so echt nach Froschart. Von den Zuschauern gab es viel Beifall zwischendurch und für die gelungene Darbietung. Mit den Spielern und der Blasmusik wurde dann der Tanzabend im Wirtshaus Hampel am Dorfeingang eingeleitet.
Nach 1939 wurde dieses Fest nicht mehr gefeiert. |