Hohenofen Blick vom Wachberg (ca. 1938) |
Hohenofen(Vysoka Pec)von Karl Weselsky |
Am Fuße des 851 m hohen Tannichs, einer der markantesten Berge unserer Heimat im Landkreis Komotau, liegt das Dorf Hohenofen.
Herrliche Buchenwälder, bunte Wiesen, fruchtbare Felder, zahlreiche Obstgärten prägen die herrliche Landschaft. Der Ort war Ausgangspunkt zahlreicher Wanderungen.Hier fand der Städter den Frieden und die Besinnlichkeit, die ihm im Alltagsgetriebe verloren zu gehen drohten.
Wenn man an Hohenofen erinnert, muß man die Orte in unmittelbarer Nachbarschaft mit erwähnen, nämlich Schimberg, Kunnersdorf und Türmaul (Termel). Diese Orte lagen gleichsam im Schutze der steil hinter ihnen aufragenden Berge Tannich, und dem 705 m hohen Seeberg.
Die Geschichte des verhältnismäßig jungen Ortes, dessen Name "Ansiedlung bei dem hohen Ofen" bedeutet, wurde von Anfang an von der Arbeit geprägt. Die Heimatkunde von 1898 bescheinigt dem Ort ein gutes Klima und den Bewohnern eine naturgemäße Lebensweise. Erreichte Lebensalter von 93 und 96 Jahren waren nicht selten. Allerdings wurde in den Jahren 1836 und 1866 auch die Cholera eingeschleppt. Im Ort stand eine Kapelle. Hohenofen gehörte zum Kirchspiel Neundorf.
Vor 250 Jahren soll außer dem "Hohen Ofen" nur eine Arbeiterunterkunft vorhanden gewesen sein. Über einen vorhandenen Hochofen gibt es leider keine Aufzeichnungen. Ein Wahrzeichen des Ortes ist der bewohnte Turm in der Ortsmitte. An dieser Stelle soll im 18. Jahrhundert ein kleiner unrentabler Braunkohleschacht betrieben worden sein. Er gehörte de Fa. Tetzner in Görkau. In den Jahren 1864 - 1884 besaß Josef Pietschmann eine Zündholzfabrik mit der Produktion von wöchentlich 700 Schachteln a 50 Päckchen.
Im 19. Jahrhundert wurde Silberbergbau betrieben. Der Stolleneingang lag im Dorfbachtal.
Eine Fabrik an den Dorfbachwiesen erzeugte bis 1918 Uhrengehäuse für die Schweiz. Eine von Fa. Fandl aufgenommene Spielwarenerzeugung erweckte neue Hoffnungen auf Arbeitsplätze. Eine Feuersbrunst äscherte über Nacht den größten Teil der Gebäude ein. Anfang der zwanziger Jahre begann die Fa. Nier aus Görkau in den noch vorhandenen Gebäuden mit der Erzeugung von Strickwaren, die in alle Welt exportiert wurden.
Bis zur Vertreibung durch die Tschechen im Jahre 1945 /46 lebten in Hohenofen 800 fleißige und fröhliche Menschen mit einem regen Vereinsleben.
Von
links nach rechts Hahnhaus an der Dorfstraße Ri. Kunnersdorf Gemeindeamt (mit Giebel) Haus der Fam. Rosam Fam. Lisner |
Konsum- Verteilungstelle etwas Sommer 1938 Lagerhalter war Willi Krotsch, Vater des HOB |
Ortskapelle
im hinteren Dorf Links: Hier wohnte Fam. Linke Rechts: Familie Pinks |
Dorfstraße im Winter mit Blick zum Turm |
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Forsthaus
in Hohenofen Letzter Förster war Herr Rosenkranz |
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Dorfstraße Richtung Görkau |
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Das war das älteste Haus in Hohenofen. Hier wohnte Fam. Mahnert, das Haus daneben war Fam. Rosenkranz, bei der Kapelle. Beide Gebäude stehen nicht mehr. |
Die Rindsmauern am Tannich oberhalb von Hohenofen Aufnahme von 1941 |
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Von rechts, Kurt Hennrich, Willi Ellmrich, Ilse Ellmrich, Ruth Krotsch, Karl Krotsch etwa 1937- 38 bei Hohenofen |
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Winter 1943, bei der schifen Wies- Hohenofen Von links Karl, Ruth, Frau Krotsch, Thea- Willy Krotsch (Urlaub) Leo Weinelt |
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Musterung 1941 göhlert Karl, Fisle Josef, Kroh Ludwig, Seifert Richard, Hennrich Ernst, Börner Lois |
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Hohenofen |
Hohenofen, Gasthaus Heeger |
Historisches Foto (ca. 1935) , Hohenofen Nr. 16 (in der Linkegasse, oberhalb der Kapelle) von Geschw. Linke |
Dieses Haus im Jahre 2009 |
Die renovierte Kapelle (2009) |
Einwohner 1939: 686
Ortsbetreuer