Christoph Willibald Ritter von Gluck Reformator der deutschen Oper |
In den prächtigen Wäldern von Eisenberg verbrachten der Bildhauer Ferdinand Tietz und der Komponist Christoph Willibald Ritter von Gluck ihre Jugendjahre. Von hier nahmen sie entscheidende Impulse für ihr späteres Lebenswerk mit.
Er ist der bedeutendste
Opernkomponist des 18. Jahrhunderts. Der Reformator der deutschen, ja der europäischen
Oper, Christoph Willibald Gluck erlebt eine
große Renaissance.
Einst in Eisenberg als
Jugendlicher aufgewachsen, prägte ihn unsere
Heimat und führte ihn der Musik zu. Er sagte
später: Mein Vater war Förstermeister in einem böhmischen Ort und hatte
mich zu seinem Nachfolger bestimmt. Aber in meiner Heimat treibt alles Musik.
Leidenschaftlich für die Musik entflammt, kam ich erstaunlich schnell
vorwärts.
Sein Lebensweg ist uns
Komotauern aus vielen Abhandlungen bekannt, ebenso seine
Werke. Denkmäler wurden ihm gesetzt, an seinem Geburtsort, in München,
Paris und Wien. Straßen und Plätze wurden nach ihm benannt.
In 2005 fanden in Nürnberg die ersten und nun vom 7. bis
16. März 2008 finden die 2. Internationalen Gluck- Opern-Festspiele statt. Nürnberg, nur 30 Kilometer von Glucks Geburtsort Erasbach entfernt, fühlt sich berufen, dem großartigen Meister der Oper, als
Meistersingerstadt ein eigenes Festival in dreijährigem Rhythmus auszurichten. Der Höhepunkt der Festlichkeiten wird im Jahre
2014 zum 300. Geburttag von Christoph Willibald Gluck stattfinden.
Christoph Willibald Gluck wurzelt im deutschen Bauerntum, doch seine Vorfahren wechselten zur Jägerei über. Sein Vater Alexander war Büchsenspanner beim Prinzen Eugen von Savoyen und hat den 1702/03 den spanischen Feldzug mitgemacht. Später wurde er Jäger in Erasbach bei Berching in der bayerischen Oberpfalz.
In Erasbach wurde am 2. Juli 1714 Christoph Willibald geboren. Die Taufe empfing er am 4. Juli 1714 in Weidenwang. Insgesamt hatte die Familie Gluck sieben Söhne und zwei Töchter.
Am 31.August 1717 beendete Alexander Gluck sein Dienstverhältnis
in Erasbach und zog mit seiner Familie nach Böhmen. Er trat in die Dienste der Herzogin
Anna Maria Franziska von Toscana in Reichsstadt bei Böhm. Leipa. Dort mochte Christoph
Willibald zur Schule gekommen sein. Die böhmischen Landschulen hatten damals einen
hervorragenden Ruf als Pflanzstätte des böhmischen Musikantentums. Hier zeigte
sich wohl auch bald Christoph Willibald´s Talent zur Musik. In Erzählungen berichtet Gluck: " In meiner Heimat treibt alles Musik.... Leidenschaftlich für diese Kunst entflammt kam ich erstaunlich schnell vorwärts und spielte mehrere Instrumente. Mein ganzes Sinnen und Trachten galt der Musik." |
Schloss Eisenberg |
Im Jahre 1727 kam die Vater Gluck nach Eisenberg bei Komotau in die Dienste von Fürst Philipp Hyazinth von Lobkowitz.
Der Vater hatte für das Talent seines Sohnes zur Musik wenig Verständnis. Christoph Willibald sollte Förster werden. Früh verließ er deshalb das Elternhaus.
1731 ist er als Student der Logik und Mathematik an der deutschen Karlsuniversität in Prag immatrikuliert. Durch die Gunst des Fürsten Philipp Hyazinth Lobkowitz und des lombardischen Fürsten Antonio Maria Melzi konnte der erst 22jährige Gluck nach Mailand umsiedeln. Hier war er Schüler bei dem berühmten Komponisten und Kirchenkapellmeister Giovanni Battista Sammertini. |
Gluck und seine Gattin |
Gleichzeitig widmete sich Gluck der italienischen Oper. Er trat 1741 mit seiner Oper "Artaserse" an die Öffentlichkeit. Er komponierte daraufhin sieben weitere Opern. 1745 folgte ein bewegtes Wanderleben. In London begegnete er Georg Friedrich Händel, mit dem er ein gemeinsames Konzert gab. Hamburg, Dresden, Kopenhagen, Prag, Neapel und Rom waren weitere Stationen, an denen Gluck als Virtuose, Sänger und Komponist hervortrat. Am 15. September 1750 heiratete Gluck in Wien Marianne Pergin, die Tochter eines Großkaufmannes. Im Jahre 1752 nahm Gluck seinen endgültigen Wohnsitz in Wien. |
Kaiserin Maria Theresia ernannte ihn 1754 zum Kapellmeister und Komponisten der "Theatral- und Akademienmusik" am Hoftheater in Wien (Hofkapellmeister). Nach der erfolgreichen Aufführung der Oper "Antigono" in Rom ernannte ihn Papst Benedikt XIV. (1740-1756) zum päpstlichen "Ritter vom göldenen Sporn". Gluck durfte fortan den Titel "Ritter" tragen.
Hier arbeitete er zäh und zielstrebig an einer großen Reform der Oper. Der Durchbruch gelang ihn mit der am 5. Oktober 1762 im Wiener Hofburgtheater uraufgeführten Oper "Orfeo ed Euridice".
Die alte Oper in Paris, Wirkungsstätte des großen Komponisten |
Das Neue an Glucks Opern war, die Musik ausschließlich in den Dienst des Dramas und der Handlung zu stellen. Gluck suchte die einfachen griechischen Sagen durch eine ausdrucksstarke Musik zu vertiefen; Sologesang, Chor und Ballett wurzelten nun ganz im dramatischen Geschehen. Nun machte sich Gluck auf, seine Ideen auch in Frankreich zu verbreiten. Unter der Protektion seiner ehemaligen Gesangsschülerin Marie Antoinette, die 1770 den französischen Dauphin Ludwig XVI. heiratete, schloß er mit der Pariser Operndirektion einen Vertrag über sechs Opern ab. Den Anfang machte die Oper "Iphigenie en Aulide". Mit der Erstaufführung entflammte ein Streit, fast ein Krieg, über die neue Form der Darbietung. |
Mit dieser Oper aber gelang Gluck der Durchbruch.. Gluck
bearbeitete seine Wiener Reformopern auch für das Französische. Er mußte dabei
verschiedene Stimmen umschreiben. Am 2. August wurde seine französische Version Orphée
et Euridice uraufgeführt. Diese wurde vom Pariser Publikum schon besser angenommen. Weitere bekannte Werke sind sind "Alceste", "Iphigenie in Aulis", "Armida" und "Iphigenie auf Tauris". Das letztgenannte Werk übertraf die Erfolge aller anderen Werke. Im Jahre 1779 kehrte Christoph Willibald Gluck nach Wien zurück. Er hatte in Paris bei den Proben seiner Oper Echo et Narcisse einen Schlaganfall erlitten. Im Sommer 1786 folgte ein weiterer Schlaganfall, der ihn halbseitig lähmte. |
In den Mittagsstunden des 15. November 1787 erlitt Gluck bei einer Spazierfahrt mit seiner Gemahlin seinen dritten Schlaganfall. Er verschied nach wenigen Stunden in seinem Wiener Heim im Alter von 73 Jahren. Die Gattin von Gluck verstarb am 12. März 1800. Das Grab von Christoph Willibald Ritter von Gluck befindet sich auf den Wiener Zentralfriedhof,
Der Grabstein trug die Inschrift:
Hier ruht ein rechtschaffener deutscher Mann.
Ein eifriger Christ. Ein treuer Gatte.
CHRISTOPH WILLIBALD GLUCK;
der erhabenen Tonkunst großer Meister.
Er starb am 15. November 1787
Das Gluck- Denkmal in der Oper |
Die Gluck- Strasse in Paris |
In Paris wurde dem großen deutschen Komponisten Christoph Willibald Gluck ein Denkmal gesetzt, das heute noch steht. Ebenso erinnert die RUE GLUCK bei der Oper an den Opernreformer.
Auszugsweise entnommen aus "Komotauer im Strom der Zeit" von 1977
Auszugsweise entnommen aus der Homepage www.erasbach.de
Auszugsweise entnommen aus Wikipedia "Christoph Willibald Gluck"
Auszugsweise entnommen der Homepage der Kulturfreunde Lobkowitz, Neustadt an der Waldnaab