Die Madonna von Quinau mit dem Eisenberger Dorn |
Der heilige Dorn von Eisenberg von Josef Göpfert, Bürgerschuldirektor. Auszugsweise Nacherzählung |
Außer den drei Hauptfesten des Jahres, Weihnachten, Ostern und Pfingsten hatte jeder Ort seine "Kirchweih." Den Zyklus dieser Feste eröffnete die "Rothenhauser Kirchweih", ihr folgten das "Bielenzer Fest", die "Eidlitzer Kirchweih", das "Pritschapler Fest", die "Schößler Kirchweih", die "Landkirchweih" und das "Hohschlogn" (Hahnschlagen) in Schimberg. Eine besondere Note waren das "Wosserbreifest" in Priesen und das "Huschner Quorkfest". Diese Feste waren alle unsere Tanzgelegenheiten, denn auf die Vereinsfeste gingen wir nicht. Hier war die elterliche Obrigkeit zugegen, die immer streng auf Sitte und Ordnung achtete. | |
Seestadtl und Neudorf/ Biela bildeten eine Besonderheit, ihr "Dornfest". Zu ihm kamen jung und alt, arm und reich, hoch und gering, zum Dornfest wurde gewallfahrtet. |
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Am Sonntag vor Palmarum war dann das Seestadtler Dornfest. In einer langen Reihe von Wagen wurde der hl. Dorn von Neudorf nach Seestadtl überführt. Die Vereine marschierten am Annaplatz auf, Böllerschüsse verkündeten den Festbeginn. Eine Schützenkompanie ließ ihre Salven krachen, und der "1. Erzherzog- Albrecht- Militärveteranenverein" zog militärischen Schrittes vorbei. Es folgten die Kutschen der Geistlichkeit in violetten und schwarzen Gewändern, und schließlich die weltliche Obrigkeit. Das Hochamt zelebrierte Dechant Pabst, die jüngeren Geistlichen assistierten. Erhabend war die Festpredigt. Nach dem Segen zeigte die Glocke den Schluß der kirchlichen Feier an. | |
Draußen waren dann, wie in Neudorf die üblichen Verkaufs-, Schieß- und Belustigungsbuden. So war das Dornfest für das Dorf Neudorf/ Biela und die Stadt Seestadtl das Ereignis des Jahres. |