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Professor Dr. Ing.

Kurt Antreich

Ehemaliger Ordinarius für Entwurfsautomatisierung
Fakultät für Elektrotechnik und
Informationstechnik der TU München
geb. 07.12.1934 in Komotau

Preisträger der Ritter von Gerstner Medaille 2008

 

In einer Feierstunde  im Rahmen des 28.  Bundestreffens der Komotauer in ihrer Patenstadt Erlangen am 13. September 2008, in Anwesenheit von Oberbürgermeister Dr. Siegfried  Balleis  und weiteren Ehrengästen aus Erlangen  und der Sudetendeutschen Landsmannschaft,  erfolgte  die Preisverleihung der Ritter von Gerstner-Medaille  an  Prof. Dr.- Ing. Kurt Antreich.

Die Laudatio auf den Geehrten und sein Lebenswerk hielt Prof. Dr.- Ing.  Robert Weigel von der Universität Erlangen. Überreicht wurde die Auszeichnung vom Sprecher der Sudetendeutschen Volksgruppe, Bernd Posselt,  Mitglied des Europäischen Parlaments.

Der Heimatkreis Komotau gratuliert Prof. Dr.- Ing. Kurt  Antreich zur hohen Ehrung und ist stolz auf den Sohn unserer Heimatstadt  Komotau.

 Hedwig Gemmrig,  Heimatkreisbetreuerin

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Verleihung der Franz Josef Ritter von Gerstner Medaille anläßlich des 28. Bundestreffens der Komotauer. Von Links Professor Dr. Ing. Robert Weigel, Professor Dr. Ing. Kurt Antreich und der Sprecher der Sudetendeutschen Volksgruppe Bernd Posselt

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Kurzbiographie

1934 Geboren in Komotau, Beethovenstraße, später wohnhaft in der Ganghoferstrasse
1940 Volksschule in Komotau, Oberdorf
1944 Goethe- Gymnasium in Komotau
1946 Vertreibung mit Mutter und Großeltern aus Untermoldau im Böhmerwald. Rückkehr des Vaters aus der Gefangenschaft und Neubeginn in Regensburg
1954 Abitur in Amberg in der Oberpfalz
1954 - 1959 Studium der Nachrichtentechnik an der Technischen Hochschule München
1959 - 1968 Entwicklungsingenieur, Laborleiter, Abteilungsleiter
der Firma AEG-Telefunken Backnang. Ein Arbeitsgebiet war der Rechnergestützte Entwurf von Schaltungen der Nachrichtentechnik
1966 Promotion zum Dr.-Ing. an der TH Karlsruhe bei Prof. H. W. Schüßler
1968 - 1975 Leiter der Vorentwicklung AEG-Telefunken Backnang
(ca. 200 Mitarbeiter)
1971 - 1976 Lehraufträge an den Universitäten Karlsruhe und Stuttgart
1973 Ruf an die Universität der Bundeswehr München
1975 Ruf an die Universität des Saarlandes, Saarbrücken
12.1975 – 2003 Ordinarius für „Rechnergestütztes Entwerfen“ an der TU München
(später „Entwurfsautomatisierung“)
1989 Ruf an die Universität Paderborn in Verbindung mit der Leitung des Instituts für Systementwurfstechnik der Gesellschaft für
Mathematik und Datenverarbeitung (GMD) in St. Augustin bei Bonn
1988 - 1996 Fachgutachter der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) über zwei Wahlperioden
1994 - 2003 Zweitmitglied der Fakultät für Informatik
1999 - 2003 Mitglied des Senats und des Verwaltungsrats der TU München über zwei Wahlperioden
2001 Gründung der Firma MunEDA (jetzt 15 Mitarbeiter) mit Doktoranden der TUM zur Herstellung und zum weltweiten Vertrieb von Software-Werkzeugen für den Entwurf von analogen Bausteinen in Mikrochips
seit  2006     Mentor für besonders begabte Studenten der TU München in einem hochschulinternen Förderprogramm

Wissenschaftliche Arbeit

Kurt Antreich folgte 1975 dem Ruf an die TU München auf den neu geschaffenen Lehrstuhl für Entwurfsautomatisierung (Electronic Design Automation, EDA). Er leistete die Aufbauarbeit auf der Grundlage umfangreicher Drittmitteleinwerbungen und führte den Lehrstuhl zu einer weltweit anerkannten Forschungseinrichtung, in der zeitweise bis zu 20 Wissenschaftler beschäftigt werden konnten. Das Forschungsgebiet des Lehrstuhls ist die rechnergestützte Automatisierung des Entwurfs mikroelektronischer Systeme (Mikrochips mit bis zu einer Milliarde Transistoren). Forschungsschwerpunkte waren die Synthese und der Test von Logikbausteinen, die Automatisierung des Entwurfs analoger Schaltungen und die Layoutsynthese. Die Automatisierung des Entwurfsvorganges bedeutet eine große wissenschaftliche Herausforderung und ist weltweit von außerordentlich hoher wirtschaftlicher Bedeutung. Prof. Antreich hat die Entwicklung seines Fachgebietes von Anfang an über mehrere Jahrzehnte unter besonders scharfen technisch-wissenschaftlichen Wettbewerbsbedingungen maßgeblich mitgestaltet.  

 Auszeichnungen

1976 Preis der Nachrichtentechnischen Gesellschaft (NTG) im VDE
für eine der besten Veröffentlichungen des Jahres
1994 Ernennung zum Fellow of the Institute of Electrical and Electronics Engineers (IEEE Fellow)
1999 IEEE Circuits and Systems Society Golden Jubilee Medal zum 50 jährigen Bestehen der Society. Weltweite Auszeichnung von 160 namentlich genannten Wissenschaftlern (6 Medaillen in Deutschland)
2000 Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschlands
2003 Auszeichnung durch die Aufnahme einer Veröffentlichung in das Buch
„20 Years of Excellence in Computer-Aided Design“, herausgegeben von der International Conference on CAD.
2003 Lifetime Achievement Award 2003 der European Design and Automation Association (EDAA), erste von mittlerweile 6 weltweiten Auszeichnungen
2003 EDA-Medaille 2003 des edacentrums e.V. für herausragende Leistungen zur Entwicklung von EDA in Deutschland
2004 Karl-Küpfmüller-Preis 2004. Der Preis wird von der ITG im VDE als höchste wissenschaftliche Auszeichnung nur alle vier Jahre an einen Wissenschaftler verliehen.
2007 Emeritus of Excellence der TU München
2008 Ritter von Gerstner Medaille der Sudetendeutschen Landsmannschaft