Professor Dr. Ing. Kurt Antreich Ehemaliger Ordinarius für
Entwurfsautomatisierung Preisträger der Ritter von Gerstner Medaille 2008 |
In einer Feierstunde im Rahmen des 28. Bundestreffens
der Komotauer in ihrer Patenstadt Erlangen am 13. September 2008, in Anwesenheit von
Oberbürgermeister Dr. Siegfried Balleis und weiteren Ehrengästen aus Erlangen und der Sudetendeutschen Landsmannschaft, erfolgte die
Preisverleihung der Ritter von Gerstner-Medaille an
Prof. Dr.- Ing. Kurt Antreich. |
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Die Laudatio auf den Geehrten und
sein Lebenswerk hielt Prof. Dr.- Ing. Robert
Weigel von der Universität Erlangen. Überreicht wurde die Auszeichnung vom Sprecher der
Sudetendeutschen Volksgruppe, Bernd Posselt, Mitglied
des Europäischen Parlaments. |
Der Heimatkreis Komotau
gratuliert Prof. Dr.- Ing. Kurt Antreich zur
hohen Ehrung und ist stolz auf den Sohn unserer Heimatstadt
Komotau.
Hedwig
Gemmrig, Heimatkreisbetreuerin
Verleihung der Franz Josef Ritter von Gerstner Medaille anläßlich des 28. Bundestreffens der Komotauer. Von Links Professor Dr. Ing. Robert Weigel, Professor Dr. Ing. Kurt Antreich und der Sprecher der Sudetendeutschen Volksgruppe Bernd Posselt |
Kurzbiographie
1934 | Geboren in Komotau, Beethovenstraße, später wohnhaft in der Ganghoferstrasse |
1940 | Volksschule in Komotau, Oberdorf |
1944 | Goethe- Gymnasium in Komotau |
1946 | Vertreibung mit Mutter und Großeltern aus Untermoldau im Böhmerwald. Rückkehr des Vaters aus der Gefangenschaft und Neubeginn in Regensburg |
1954 | Abitur in Amberg in der Oberpfalz |
1954 - 1959 | Studium der Nachrichtentechnik an der Technischen Hochschule München |
1959 - 1968 | Entwicklungsingenieur,
Laborleiter, Abteilungsleiter der Firma AEG-Telefunken Backnang. Ein Arbeitsgebiet war der Rechnergestützte Entwurf von Schaltungen der Nachrichtentechnik |
1966 | Promotion zum Dr.-Ing. an der TH Karlsruhe bei Prof. H. W. Schüßler |
1968 - 1975 | Leiter der
Vorentwicklung AEG-Telefunken Backnang (ca. 200 Mitarbeiter) |
1971 - 1976 | Lehraufträge an den Universitäten Karlsruhe und Stuttgart |
1973 | Ruf an die Universität der Bundeswehr München |
1975 | Ruf an die Universität des Saarlandes, Saarbrücken |
12.1975 2003 | Ordinarius für
Rechnergestütztes Entwerfen an der TU München (später Entwurfsautomatisierung) |
1989 | Ruf an die Universität
Paderborn in Verbindung mit der Leitung des Instituts für Systementwurfstechnik der
Gesellschaft für Mathematik und Datenverarbeitung (GMD) in St. Augustin bei Bonn |
1988 - 1996 | Fachgutachter der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) über zwei Wahlperioden |
1994 - 2003 | Zweitmitglied der Fakultät für Informatik |
1999 - 2003 | Mitglied des Senats und des Verwaltungsrats der TU München über zwei Wahlperioden |
2001 | Gründung der Firma MunEDA (jetzt 15 Mitarbeiter) mit Doktoranden der TUM zur Herstellung und zum weltweiten Vertrieb von Software-Werkzeugen für den Entwurf von analogen Bausteinen in Mikrochips |
seit 2006 | Mentor für besonders begabte Studenten der TU München in einem hochschulinternen Förderprogramm |
Wissenschaftliche Arbeit
Kurt Antreich folgte 1975 dem Ruf an die TU München auf den neu geschaffenen Lehrstuhl
für Entwurfsautomatisierung (Electronic Design Automation, EDA). Er leistete die
Aufbauarbeit auf der Grundlage umfangreicher Drittmitteleinwerbungen und führte den
Lehrstuhl zu einer weltweit anerkannten Forschungseinrichtung, in der zeitweise bis zu 20
Wissenschaftler beschäftigt werden konnten. Das Forschungsgebiet des Lehrstuhls ist die
rechnergestützte Automatisierung des Entwurfs mikroelektronischer Systeme (Mikrochips mit
bis zu einer Milliarde Transistoren). Forschungsschwerpunkte waren die Synthese und der
Test von Logikbausteinen, die Automatisierung des Entwurfs analoger Schaltungen und die
Layoutsynthese. Die Automatisierung des Entwurfsvorganges bedeutet eine große
wissenschaftliche Herausforderung und ist weltweit von außerordentlich hoher
wirtschaftlicher Bedeutung. Prof. Antreich hat die Entwicklung seines Fachgebietes von
Anfang an über mehrere Jahrzehnte unter besonders scharfen technisch-wissenschaftlichen
Wettbewerbsbedingungen maßgeblich mitgestaltet.
Auszeichnungen
1976 | Preis der
Nachrichtentechnischen Gesellschaft (NTG) im VDE für eine der besten Veröffentlichungen des Jahres |
1994 | Ernennung zum Fellow of the Institute of Electrical and Electronics Engineers (IEEE Fellow) |
1999 | IEEE Circuits and Systems Society Golden Jubilee Medal zum 50 jährigen Bestehen der Society. Weltweite Auszeichnung von 160 namentlich genannten Wissenschaftlern (6 Medaillen in Deutschland) |
2000 | Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschlands |
2003 | Auszeichnung durch die
Aufnahme einer Veröffentlichung in das Buch 20 Years of Excellence in Computer-Aided Design, herausgegeben von der International Conference on CAD. |
2003 | Lifetime Achievement Award 2003 der European Design and Automation Association (EDAA), erste von mittlerweile 6 weltweiten Auszeichnungen |
2003 | EDA-Medaille 2003 des edacentrums e.V. für herausragende Leistungen zur Entwicklung von EDA in Deutschland |
2004 | Karl-Küpfmüller-Preis 2004. Der Preis wird von der ITG im VDE als höchste wissenschaftliche Auszeichnung nur alle vier Jahre an einen Wissenschaftler verliehen. |
2007 | Emeritus of Excellence der TU München |
2008 | Ritter von Gerstner Medaille der Sudetendeutschen Landsmannschaft |